Von NATURSTROM geförderte Solaranlage. (Bild: © NATURSTROM AG)

Oben Energie, unten Biochemie: NATURSTROM fördert PV-Anlage auf Max-Planck-Institut

Anlässlich des 250. Förderprojekts haben wir unsere Foto- und Projektarchive durchforstet. Herausgekommen ist eine Zusammenstellung der schönsten von NATURSTROM geförderten Öko-Kraftwerke, die allesamt ihre eigene Geschichte erzählen. Und, ganz nebenbei, auch eine kleine Zeitreise durch die Geschichte der Energiewende. Hier nun stellen wir das dritte Förderprojekt unserer Serie vor: eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Max-Planck-Instituts in Martinsried.

2005 entsteht auf dem Dach des Max-Planck-Instituts für Biochemie im Ortsteil Martinsried der Gemeinde Planegg eine der damals größten Photovoltaikanlagen Bayerns. Das Institut südwestlich der Stadtgrenze von München stellt NATURSTROM Dachflächen zur Verfügung, auf denen wir ein Sonnenkraftwerk errichten.

Ermöglicht wird der Bau der Anlage aus den Mitteln der NATURSTROM-Neuanlagenförderung: Ein fester Betrag pro vom Kunden verbrauchter Kilowattstunde Ökostrom fließt verpflichtend in den Bau neuer Solar-, Wind-, Wasser- oder Bioenergieanlagen – damals wie heute. Mitfinanzierer der Anlage in Martinsried ist damals zudem die Umweltbank. Das Geld ist in Sachen Klimaschutz gut angelegt: Die jährliche Stromproduktion der Anlage auf dem Max-Planck-Institut von gut 300.000 kWh entspricht dem Jahresverbrauch von mehr als 90 Haushalten und einer CO2-Einsparung von jährlich gut 150 Tonnen.

Die Gemeinde Planegg selber ist zehn Jahre lang NATURSTROM-Kunde. Im Januar 2011 wird sie von der Agentur für Erneuerbare Energien als „Energie-Kommune des Monats“ ausgezeichnet, nicht zuletzt wegen ihres Strombezugs. Als sie zum 1. Januar 2002 zu NATURSTROM wechselt, ist sie ein echter Vorreiter, denn damals ist der Bezug von umweltfreundlichem Ökostrom noch nicht verbreitet, weder bei Privathaushalten oder Gewerbetreibenden, und erst recht nicht in den Kommunen. Zudem kostet elektrische Energie aus regenerativen Quellen damals mehr als konventioneller Kohle- und Atomstrom, die Gemeinde Planegg nimmt also zunächst Mehrkosten in Kauf. Planegg entscheidet sich dennoch, den zu jenen Zeiten noch relativ teuren naturstrom zu beziehen, weil der größte Teil der Mehrkosten automatisch in den Neubau regenerativer Kraftwerke fließt. Auch trägt der Bezug von naturstrom dazu bei, das Energiespar-Förderprogramm der Gemeinde weiter zu stärken.

Ökostromanbieter sein und günstig Strom anbieten, das ist damals schwierig: 1999 wird die im Vorjahr politisch beschlossene Strommarktliberalisierung umgesetzt, doch sie geht nur schleppend voran. Das größte Problem ist der fehlende freie Zugang zum Netz. Zwar gibt es schon damals Privathaushalte und Gemeinden, die zu sauberem Strom wechseln möchten, doch NATURSTROM – wie auch allen andere neu gegründeten Energieversorgungsunternehmen – wird es schwergemacht, Kunden zu beliefern: Für jeden Wechselwilligen müssen die Anbieter einzeln mit dem bisherigen Versorger verhandeln und mit jedem der 900 Netzbetreiber muss eine Durchleitungsvereinbarung getroffen werden. Das Monopol der Energieversorgung wird zwar 1999 aufgebrochen, doch die neuen Energieversorgungsunternehmen werden massiv daran gehindert, auf dem Markt frei zu agieren. Fast alle Stromhändler gehen deswegen pleite. Auch NATURSTROM muss in dieser Phase kleine Brötchen backen. Dank der treuen Kunden übersteht das Unternehmen als einer von lediglich fünf neuen Marktteilnehmern die erste Liberalisierungswelle. Erst nachdem die Bundesnetzagentur ab 2005 als Regulierungsbehörde den freien Zugang zu den Stromnetzen überwacht, werden wieder zahlreiche neue Anbieter oder Tochterfirmen bestehender Unternehmen gegründet.

Heutzutage ist es einem unabhängigen Ökostromanbieter wie NATURSTROM problemlos möglich, Kunden mit Strom zu beliefern. Mehrkosten müssen Ökostrombezieher nicht mehr fürchten, im Gegenteil: Oftmals ist naturstrom günstiger als der Standardtarif des örtlichen Anbieters. Photovoltaik-Anlagen wie jene auf dem Max-Plank-Institut zählen inzwischen zum gewohnten Anblick. Schön sind sie heute wie damals, wenn sie auf den Dächern blau-silbern in der Sonne glitzern.

Rebecca Raspe
raspe@naturstrom.de

schrieb von 2011 bis Ende 2015 für NATURSTROM als Redakteurin in der Unternehmenskommunikation. Zuvor hat sie als Journalistin für Fachmagazine über Erneuerbare Energien im In- und Ausland berichtet. Nachhaltigkeit ist ihr wichtig und sie begeistert sich für fortschrittliche Technologien.

Keine Kommentare

Post A Comment