naturstrom smart geht an den Start – alles zu unserem dynamischen Ökostrom-Tarif zum Börsenpreis

04.06.2024

 – Finn Rohrbeck

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Wenn besonders viel Sonnen- und Windenergie eingespeist wird, sinkt in aller Regel der Börsenstrompreis. Mit unserem dynamischen Tarif naturstrom smart kann man genau davon profitieren und durch ein angepasstes Verbrauchsverhalten ordentlich sparen. Gerade für Besitzer:innen von Wärmepumpen und E-Autos kann sich das lohnen. Aber es gibt einiges zu beachten. Denn schließlich bilden dynamische Tarife günstige Preisfenster genauso wie Hochpreisphasen direkt im eigenen Tarif ab! Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was sind dynamische Tarife?

Dynamische Tarife funktionieren anders als herkömmliche Haushaltstarife. Statt einem festen Preis pro Kilowattstunde unabhängig von Tageszeit oder Verbrauchsmenge, der über gleichbleibende monatliche Abschläge gezahlt wird, ändern sich die Kosten pro verbrauchter Einheit hier mehrmals am Tag – je nach Preisentwicklung an der Strombörse. Zudem erfolgt die Abrechnung monatlich und nicht jährlich. Daher können die monatlich gezahlten Kosten für Strom sehr stark schwanken, abhängig von dem Stromverbrauch, der Entwicklung der Strompreise und dem Zeitpunkt der Stromabnahme.

Wie funktioniert naturstrom smart?

naturstrom smart ist ein dynamischer Tarif der besonderen Art – wie immer bei naturstrom besonders nachhaltig. Denn er gibt die Dynamik der Börsenpreise an die Kund:innen weiter, ohne selbst an der Börse zu kaufen. Stattdessen wird jede Kilowattstunde, wie bei allen naturstrom-Tarifen, direkt bei den Erzeugern von Erneuerbaren-Energien-Anlagen eingekauft.

Der Arbeitspreis für naturstrom smart ändert sich gemäß der Preisentwicklung an der Börse stündlich. Er schwankt also abhängig von Angebot und Nachfrage. Wenn viel Erneuerbare einspeisen und wenig Last vorhanden ist, gehen die Preise stark in den Keller – bislang vor allem an Wochenenden und Feiertagen im Sommer zu beobachten. Durch den zunehmenden Erneuerbaren-Ausbau kommt es aber immer häufiger in Zeiten mit viel Wind und/oder Sonne zu sehr günstigen, teilweise gar negativen Preisen, von denen Kund:innen profitieren können. Andersrum kann es zwischenzeitlich, vor allem an Wintertagen mit wenig Wind- und Solarenergie-Dargebot zu sehr hohen Preisen kommen. Deshalb sollte man die Preisentwicklung stets im Blick behalten und sein Verbrauchsverhalten möglichst anpassen. naturstrom smart benötigt daher mehr Aufmerksamkeit als ein fester Tarif.

Um das Sparen so einfach wie möglich zu machen, stellt naturstrom einen Tag im Voraus jeweils die Übersicht der Börsenpreise des nächsten Tages online bereit. So kann man seinen Stromverbrauch smart planen und wird nicht von den Preisentwicklungen überrascht.

Ergänzend zu dem variablen Arbeitspreis gibt es wie bei jedem anderen Stromangebot einen Grundpreis, in dem fixe Preisbestandteile wie etwa Messkosten abgebildet sind. Dieser Grundpreis bleibt aber monatlich gleich und unterliegt keiner Dynamik.

Beispiel der Day-Ahead-Preise an der Strombörse EPEX SPOT vom 04. Juni 2024.

Lohnt sich ein dynamischer Tarif für mich?

Wenn man sein Verhalten entsprechend der Preisentwicklung anpasst, also in Zeiten hoher Nachfrage spart und den Verbrauch in Stunden mit günstigen Preisen verlagert, kann prinzipiell jeder mit naturstrom smart sparen. Aber das braucht besondere Aufmerksamkeit, vorausschauende Planung und idealerweise eine passende technische Ausstattung.

Am meisten profitieren können Besitzer:innen von Wärmepumpen und Elektroautos. Denn diese brauchen viel Energie, sodass eine Verlagerung des Strombezugs hier besonders viel bewirken kann – zum Beispiel, wenn das E-Auto über Nacht deutlich günstiger lädt oder die Wärmepumpe zur sonnigen Mittagszeit den Pufferspeicher füllt. Auch denkbar ist es, einen Heimspeicher zu Zeiten günstiger Preise zu füllen und den Strom dann später zu verbrauchen. Mit einem Energiemanagementsystem kann man den Strombezug gerade für solche variablen Verbraucher sogar je nach Preissituation automatisieren.

Der Clou bei dynamischen Tarifen ist das angepasste Verbrauchsverhalten.

Was sind die Voraussetzungen für naturstrom smart?

Alle dynamischen Tarife – und so auch naturstrom smart – haben eine Voraussetzung gemein: Der Haushalt benötigt ein intelligentes Messsystem (iMSys), besser bekannt als Smart Meter. Dabei handelt es sich um moderne digitale Stromzähler, die mit einer Kommunikationseinheit (Smart-Meter-Gateway) kombiniert sind, was ihnen ermöglicht, alle 15 Minuten Verbrauchsdaten an Netzbetreiber und Bewohner:innen zu senden. Nur so kann sichergestellt werden, dass jede verbrauchte Kilowattstunde zu jedem Zeitpunkt zum richtigen Preis abgerechnet wird.

Wer keinen Smart Meter besitzt, aber trotzdem von Börsenpreisen profitieren will, sollte sich naturstrom flex anschauen. Dieser passt den Arbeitspreis monatlich entsprechend der Preisentwicklung im Großhandel an. Ein iMSys ist nicht erforderlich.

Wie erkenne ich, ob ich bereits ein intelligentes Messsystem/einen Smart Meter habe?

In Deutschland gibt es analoge und digitale Stromzähler. Letztere können mit einem Smart Meter Gateway zu einem intelligenten Messsystem kombiniert werden. Analoge Zähler sind nicht zu einem Smart Meter erweiterbar, sondern müssten ausgetauscht werden.Zuständig für Stromzähler ist der Messstellenbetreiber, in der Regel der lokale Netzbetreiber. Wer es in eurem Fall ist, steht auf eurer Stromrechnung. Wann ein Austausch möglich oder nötig ist und welche Kosten damit verbunden sind, erfahrt ihr sonst auch auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Welche Risiken hat ein dynamischer Tarif?

Wie die Preise sinken, können sie auch steigen. So kann es Stunden oder ganze Tage mit deutlich überdurchschnittlichen Stromkosten geben. Wenn ein Haushalt in dieser Zeit viel Strom verbraucht, kann es teuer werden, denn es gibt keine Obergrenzen. Mit einem smarten Verbrauchsverhalten können diese hochpreisigen Zeiträume durch die Ersparnisse zu anderen Zeiten aber in der Regel mehr als ausgeglichen werden. Eine Untergrenze gibt es nämlich auch nicht.

Sollte man sich mit seinem alltäglichen Energiekonsum nicht beschäftigen wollen, ist ein dynamischer Tarif wahrscheinlich nicht das Richtige. Oder man sollte überlegen, in ein intelligentes Energiemanagementsystem zu investieren, das beim Sparen unterstützt.

Wie nachhaltig ist naturstrom smart?

Dynamische Tarife bergen großes Potential – auch in Sachen Nachhaltigkeit. Denn wenn viele Menschen ihren Stromverbrauch entsprechend dem Stromangebot verlagern, wird mehr Ökostrom direkt genutzt, es müssen weniger Solar- und Windkraftanlagen abgeregelt werden und der Strombedarf in Zeiten mit wenig Erneuerbaren Energien im Strommix ist geringer.Im Falle von naturstrom smart kommt hinzu, dass zusätzlich mit jeder bezogenen Kilowattstunde der Ausbau neuer Ökoenergie-Anlagen gefördert und ausschließlich 100 Prozent Ökostrom aus Deutschland bezogen wird. Diesen kauft naturstrom direkt bei den Erzeugern von Wind-, Wasser- und Solarstrom.

Wie funktioniert der Wechsel zu naturstrom smart?

Der Wechsel hin zu naturstrom smart funktioniert im Grunde wie jeder andere Tarifwechsel, aber es gibt Besonderheiten. Nachdem ihr alle Daten an uns übermittelt habt, muss nämlich sichergestellt werden, dass ein iMSys vorhanden und richtig eingestellt ist. Zuständig dafür ist der Messstellenbetreiber. Bis dieser die eventuell notwendige Konfiguration abgeschlossen hat, gilt ein Übergangstarif, der leider noch nicht den genauen Börsenpreis abbilden kann und deshalb mit einem festen Strompreis arbeitet. Sonstige Kosten werden postleitzahlscharf 1:1 weitergegeben, sodass der Übergangstarif im Grunde schon dem smart-Tarif entspricht, nur eben noch mit einem festen Strompreis. Schon naturstrom-Kunde oder -Kundin? Dafür gibt’s hier unser Wechselformular.

Sollte sich während der Anmeldung herausstellen, dass entgegen den Angaben kein Smart Meter vorhanden ist, ist naturstrom berechtigt, die Kund:innen in einen für ihre technischen Rahmenbedingungen passenden Tarif zu überführen.

Kann ich naturstrom smart jederzeit kündigen?

Der Vertrag für naturstrom smart läuft ohne festen Zeitrahmen und kann bei einer Kündigungsfrist von vier Wochen zum Monatsende beendet werden. Ein Sonderkündigungsrecht besteht nur bei Änderungen der sonstigen Preisbestandteile, jedoch nicht, wenn sich aufgrund der Weitergabe der Börsenpreise der Preis stündlich ändert.

Ideale Voraussetzungen also, um den smart-Tarif mal auszuprobieren – einen Smart Meter vorausgesetzt. Falls es nicht gefällt, gibt es mit dem naturstrom flex ja auch noch eine weitere Möglichkeit, um von der Dynamik des Strommarktes profitieren zu können.

  • unterstützt seit Juni 2022 das Presseteam bei naturstrom. Zuvor arbeitete er im Veranstaltungsmanagement der Verbraucherzentrale NRW und beschäftigte sich dort mit den Themen Energie und Energieberatung.

  • Unterstützt seit Juli 2019 von Berlin aus die naturstrom-Pressearbeit. Schon lange Jahre überzeugter Energiewender, auch beruflich. Unter anderem zuvor bei der Agentur für Erneuerbare Energien mit Kommunikation zu einer nachhaltigen Energieversorgung beschäftigt.

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2 Antworten

  1. Hallo. Ihr schreibt:
    * Der Arbeitspreis setzt sich aus dem Börsenstrompreis, der naturstrom Servicepauschale und den sonstigen Verbrauchskosten wie Netznutzungsentgelt, Konzessionsabgaben, Umlagen und Stromsteuer zusammen.

    Finde ich diese Berechnung irgendwo im Detail? Insbesondere ob es sich um konstante Zuschläge oder prozentuale Anteile handelt? Ohne diese Angaben fällt es schwer, anhand historischer Börsenpreise und Verbrauchsstatistiken abzuschätzen, ob das Angebot günstig ist oder nicht.

    Ihr berechnet beispielsweise für meinen Wohnort einen Arbeitspreis von 27,86 ct/kWh bei einem Börsenstrompreis von 6.236 ct/kWh. Das sind 21,624 ct Aufschlag. Zumindest die Stromsteuer dürfte prozentual sein, bei 5 ct höherem Börsenpreis dürfte der Arbeitspreis also um mehr als 5 ct steigen, richtig?

    1. Hallo Ronnie,
      erstmal: die Stromsteuer ist fix und beträgt 2,05 ct/kWh netto. Bis auf die Mehrwertsteuer sind damit alle Preisbestandteile feste Kostenblöcke, nur der grundlegende Arbeitspreis schwankt eben stündlich und dann kommt am Ende auf alles die prozentuale Mehrwertsteuer drauf. Die genaue Preiszusammensetzung findest du aber auch in unserem Preisrechner – wenn du deine Daten eingibst, dann einfach auf „Tarif-Details“ unter den Kosteninformationen klicken.
      Viele Grüße
      Sven von naturstrom

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