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Bautagebuch_Möckernkiez_Teil_03

Hausgemacht und frisch gemixt: Vorfreude auf MöckernStrom

31.07.2017

 – naturstrom-Team

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Mitten in Berlin entsteht ein nachhaltiges Wohnprojekt: Die Möckernkiez eG verwirklicht auf 30.000 Quadratmetern ein neues Stadtquartier. Für die Energieversorgung arbeitet die privat organisierte Wohnungsbaugenossenschaft mit NATURSTROM zusammen: Wärme und Strom sollen direkt vor Ort gewonnen und verbraucht werden. Damit auch du live dabei sein kannst, während in Berlin-Kreuzberg etwas ganz Neues entsteht, begleiten wir das Projekt mit einem Bautagebuch. In Teil 3 freut sich die künftige Kiezbewohnerin Silke Bartolomäus darauf, wie sie im nächsten Frühling Kaffee kocht.

Von Silke Bartolomäus, Teamleiterin Bürgerenergie

Verlegung der Wärmetrasse im Möckernkiez. Foto: NATURSTROM
Verlegung der Wärmetrasse im Möckernkiez. Foto: NATURSTROM

Laufen wir aktuell durch den Berliner Gleisdreieckpark, bekommen wir eine Ahnung davon, wie unser zukünftiges Zuhause einmal aussehen wird: Die ersten Fassaden sind fertig, einige Baugerüste bereits abgebaut. Doch nicht nur äußerlich passiert Entscheidendes auf der Baustelle: Im Innern werden die „Adern“ verlegt, durch die erneuerbare Wärme in die Häuser fließen wird. Und die Dächer werden für glänzende Solarmodule vorbereitet, dank derer die Kraft der Sonne zukünftig im Möckernkiez genutzt werden kann. Schon Anfang 2018 werden wir hier einziehen – Kisten tragend. Mein Mann, unsere zwei Kinder und ich.

Bis dahin muss noch einiges passieren, denn wenn es so weit ist, soll unsere Energieversorgung erneuerbar sein. Und nicht nur das: Wir wollen, dass die Energie, die wir vor Ort verbrauchen, soweit wie möglich auch dort gewonnen wird. Deshalb hat NATURSTROM das Energiecontracting übernommen.

Da aber ein Mehrparteienhaus einer Wohnungsbaugenossenschaft kein Eigenheim ist, kann der Strom vom Dach nicht einfach so „umsonst“ genutzt werden. Denn Eigenverbrauch im rechtlichen Sinne, bei dem kaum Abgaben oder Umlagen und auch nur eine reduzierte EEG-Umlage auf den selbst erzeugten Strom gezahlt werden muss, liegt nur dann vor, wenn der Besitzer der Anlage identisch mit dem Verbraucher ist. In Mietshäusern ist diese Konstellation nicht möglich. Die Lösung heißt Mieterstrom: Ein Dienstleister mixt aus dem Sonnenstrom vom Mietshausdach und aus Ökostrom aus dem öffentlichen Netz einen günstigen Stromtarif für die Mieterinnen und Mieter.

Silke Bartolomäus aus dem Berliner NATURSTROM-Team wird mit ihrer Familie im Möckernkiez wohnen © NATURSTROM AG
Silke Bartolomäus © NATURSTROM

So können auch Mieter von der Energiewende profitieren

Ähnlich wie beim Eigenverbrauch entfallen bei Mieterstromprojekten für den direkt im Haus verbrauchten Strom die meisten Umlagen – dieser Vorteil kann direkt an die Bewohnerinnen und Bewohner weitergegeben werden. Das jüngst von der Bundesregierung verabschiedete Mieterstromgesetz gleicht die Spielregeln jetzt zusätzlich etwas an: Für Sonnenstrom vom Dach, der direkt ins Gebäude geliefert wird, erhalten Mieterstromprojekte eine neue Förderung. Dadurch wird kompensiert, dass anders als beim Eigenverbrauch nach wie vor die volle EEG-Umlage fällig ist.

Durch Mieterstrom können also endlich auch die Bewohnerinnen und Bewohner in den Mietswohnungen der verdichteten Innenstädte an der Energiewende teilhaben – und so wird es auch in unserem zukünftigen Wohnquartier sein. Die Photovoltaikanlagen und das Blockheizkraftwerk ermöglichen es, Mieterstrom im Möckernkiez zu realisieren. Der Strom aus den Anlagen fließt dabei physisch über eine Direktleitung in das Hausnetz und wird dann von NATURSTROM mit 100% Ökostrom aus Wasserkraft gemischt. Damit für diejenigen ohne Anlagen im Gebäude kein Nachteil entsteht, gibt es einen Vollversorgungstarif, der allen im Möckernkiez zum gleichen Preis zur Verfügung steht – also unabhängig davon, ob auf „ihrem“ Dach eine Anlage steht oder nicht. So wird der Vorteil durch den vor Ort erzeugten Strom solidarisch geteilt.

Und weil Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, hat NATURSTROM schon jetzt den Tarif aus der Taufe gehoben. Der kiezeigene Mieterstromtarif, den alle Bewohnerinnen und Bewohner des Möckernkiezes ab Einzug beziehen können wird „MöckernStrom“ heißen und ganz ähnlich wie die selbstgezogenen Kräuter vom Balkon funktionieren: direkt, ökologisch und unkompliziert. Wir können es kaum erwarten – denn wenn im kommenden Frühjahr die Sonne wieder scheint, wird auch unsere Kaffeemaschine mit der Kraft der Sonne betrieben!

 

  • Unter diesem Profil schreiben NATURSTROM-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die nicht zu den regelmäßigen Blog-Autoren gehören.

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