Mitten in Berlin entsteht ein nachhaltiges Wohnprojekt: Die Möckernkiez eG verwirklicht auf 30.000 Quadratmetern ein neues Stadtquartier. Für die Energieversorgung arbeitet die privat organisierte Wohnungsbaugenossenschaft mit NATURSTROM zusammen: Wärme und Strom sollen direkt vor Ort erzeugt und verbraucht werden. Damit auch Sie live dabei sein können, während in Berlin-Kreuzberg etwas ganz Neues entsteht, begleiten wir das Projekt mit einem Bautagebuch. In Teil 2 stellen wir Ihnen das NATURSTROM-Team vor, das aus der Idee der dezentralen Energieversorgung Realität werden lässt.
Gemeinsam bringen sie die Energiewende in die Städte: Jonas von Braunmühl, Salomé Klinger und Maximilian Rapp. Die drei NATURSTROM-Projektingenieure realisieren urbane Quartierskonzepte in ganz Deutschland – und gerade besonders in Berlin. Auf einem 30.000 Quadratmeter großen Areal in Berlin-Kreuzberg entsteht ein neues, alternatives Stadtquartier: der Möckernkiez. Dahinter stehen überzeugte Bürgerinnen und Bürger, die Genossenschaft Möckernkiez eG, NATURSTROM als energiewirtschaftlicher Partner – und eine große Idee.
„Die Vision des Möckernkiez hat uns von Anfang an gut gefallen“, erzählt Jonas, der das Projekt seitens NATURSTROM leitet. Über 1.000 Menschen können dort bald gemeinschaftlich und generationenübergreifend wohnen – zu höchsten ökologischen Standards. Denn Wärme und Ökostrom werden direkt auf dem Gelände erzeugt. „Für uns ist das eine der größten Anlagen, die wir bisher gebaut haben – und damit eine besondere Herausforderung“, sagt Jonas. Dazu kommt, dass sie bei diesem Projekt mit einem Generalunternehmen zusammenarbeiten. „Auch unsere Motivation ist eine besondere“, ergänzt Salomé, „wir haben mit dafür gesorgt, dass der Möckernkiez umgesetzt wurde. Wir möchten die Genossenschaft darin unterstützen, weil wir an das Projekt an sich glauben.“ Denn die Vereinbarung über die langfristige Abnahme der erzeugten Wärme war ein wichtiger Schritt für die zukunftssichere Finanzierung des Möckernkiez. NATURSTROM und die Genossenschaft arbeiten seitdem eng zusammen.
Mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede
Für Jonas, Salomé und Max ist es das erste Projekt, bei dem sie die Energieversorgung technisch gemeinsam umsetzen. Dass die drei als Team gut funktionieren, daran gab es jedoch nie einen Zweifel. „Wir hatten alle schon viele positive ebenso wie arbeitsintensive Momente zusammen. Jonas und ich haben beim Holzmarkt zusammengearbeitet und wissen, dass wir uns aufeinander hundertprozentig verlassen können. Mit Max habe ich die Energieversorgung beim Lokdepot umgesetzt, das hat uns zusammengeschweißt“, erzählt Salomé. „Ich glaube, wir haben alle dasselbe Verständnis von Zusammenarbeit. Klar kommt es auch mal zu Reibungen, aber wir haben eine ähnliche Einstellung und Motivation. Wenn Überstunden anstehen beispielsweise, machen wir die gemeinsam. Und auch nach außen treten wir geschlossen auf.“ Jonas fügt hinzu: „Wir haben definitiv mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede: Wir sind alle drei sehr strukturiert, technikorientiert, pragmatisch und kommunikationsstark.“
Salomé und Jonas haben sogar zusammen studiert – auch wenn sie das damals nicht wussten. Beide haben an der Technischen Universität Berlin „Energie und Verfahrenstechnik“ studiert. Max ist Wirtschaftsingenieur mit einem Schwerpunkt auf Erneuerbaren Energien und war dafür an der Uni in Bremen und an der Fachhochschule in Göttingen. Für NATURSTROM haben sie sich alle drei entschieden, weil sie von der Energiewende überzeugt sind – und der Arbeitsatmosphäre. „Was ich besonders schätze ist die große Verantwortung, die wir bei NATURSTROM im Projektgeschäft haben und die ein sehr selbstständiges Arbeiten ermöglicht“, sagt Max. „Bei dezentralen Projekten wie dem Möckernkiez begeistert mich die Vielfalt der Aufgaben: der Kontakt zu den einzelnen Anspruchsgruppen, die Herausforderungen des Projektgeschäfts. Es gibt jeden Tag neue Entscheidungen zu treffen und nicht für alles einen Plan – da muss man auch mal ein Risiko eingehen.“
Beim Möckernkiez kümmert sich Max vor allem um die Nahwärmeversorgung. Salomé koordiniert die Installation der Photovoltaikanlagen und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Neben dem Technischen macht mir die Kommunikation sehr viel Spaß: Ich muss ständig entscheiden, wie sehr ich bei welchem Ansprechpartner in die Tiefe gehen kann, wie technisch ich werden darf. Dafür muss ich aus verschiedenen Perspektiven auf die Details schauen, mich in den anderen hineinversetzen“, sagt Salomé. Zusammen laufen die Fäden bei Jonas, der bei seiner Arbeit den Praxisbezug ebenso schätzt wie die Verantwortung: „Am meisten Spaß macht mir beim Möckernkiez das Koordinieren: das große Ganze zu betrachten und den Kontakt zu den Subunternehmern zu managen.“
Arbeiten auf Augenhöhe
Doch auch wenn Jonas die Verantwortung trägt, arbeiten alle drei beim Möckernkiez auf Augenhöhe zusammen: Sie entwickeln Ideen ebenso gemeinsam wie sie über Konflikte beraten und sich auf dem neusten Stand halten.
Den Bereich der urbanen Quartierskonzepte haben Salomé und Jonas 2015 zusammen in Berlin aufgebaut – und so die Energiewende mit NATURSTROM in die Hauptstadt gebracht. Auch Max war einer der ersten NATURSTROM-Mitarbeiter im Bereich der dezentralen Energieversorgung. Die Erneuerbaren Energien, die dezentrale Umsetzung, die Projektarbeit – all das begeistert Jonas, Salomé und Max.
Die Arbeit ist aber nicht das einzige, was die drei verbindet: „Wir haben alle eine sehr gute persönliche Ebene und unternehmen auch privat etwas zusammen. Wir gehen zusammen schwimmen und auch mal ein Bierchen trinken. Zum einen haben wir ähnliche Interessen, zum anderen ähnliche Werte. Das ist schon etwas Besonderes, glaube ich“, erzählt Salomé. Am 11. Juni starten die drei gemeinsam beim Berliner Triathlon an der Spree. Auf dem Möckernkiez werden sie bis mindestens 2018 zusammenarbeiten. Welchen Herausforderungen sie dabei begegnen und auf welche Meilensteine sie nach Feierabend anstoßen können, all das erfahren Sie in unserem Bautagebuch.
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arbeitete bis 2021 bei NATURSTROM. Begeistert sich beruflich und auch privat für nachhaltige Themen. Zuvor hat sie u. a. als Journalistin für Handelsblatt Online und die Funke Mediengruppe gearbeitet.
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