Nachhaltige Elektrogeräte sollten umweltverträglich, langlebig und effizient sein – doch wie alltagstauglich sind die einzelnen Produkte eigentlich? Das testen wir in unserer neuen Serie „Grüne Technik im Praxistest“ in Kooperation mit unserem Partner Greenstars. Wir haben ganz verschiedene Geräte ausgesucht – vom cleveren Outdoor-Gimmick bis hin zum universellen Alltagsbegleiter. In Teil 6 beschäftigen wir uns mit der Praxistauglichkeit von Powerbars und testen den „Multi Pocket Booster“.
Sinkt die Temperatur auf unter 4 Grad Celsius, sieht man sie häufiger: sich Haare raufende Menschen an Fahrzeugen. Denn neben Beschaulichkeit, Schnee und Glühwein bringt der Winter oft auch den Garaus für manche Batterie. In Folge dessen bleibt dann auch die Beschaulichkeit auf der Strecke.
Damit die bei mir nicht ausfiel, habe ich mir letzten Herbst selber ein Geschenk gemacht und in ein cleveres Tool investiert: einen „Multi Pocket Booster“. Hinter diesem martialischen Namen verbirgt sich kein, wie man vielleicht denken könnte, mehrstrahliger Taschen-Nachbrenner, sondern ein Li-Ion-Polymer-Akku mit ordentlich Bumms. Dabei ist das kleine Kraftbündel rund 500g leicht und passt dank seiner Abmessungen locker in den Rucksack. Mit einer Kapazität von 15.000 mAh gehört es zu den stärkeren Vertretern seiner Art, und so war ich war auf den ersten Einsatz gespannt.
Vor dem Ernstfall habe ich aber erst einmal gründlich die kurze Anleitung studiert, während der vorgeladene Booster am Netz komplett aufgeladen wurde. Neben der Anleitung liegen dem Mäppchen, in dem er geliefert wird, auch noch das Netzteil sowie diverse Anschlusskabel bei. So können z.B. auch Laptops, Kameras, Smartphones und andere elektronische Geräte mit dem „Powerbar“ gefüttert werden. Läuft der Wagen wieder, kann man den Booster auch über den Zigaretten-Anzünder laden. Außerdem mit dabei und für mich eigentlich am wichtigsten: die Anschluss-Kabel für die Autobatterie.
[su_box title=“Technische Details“ style=“glass“ box_color=“#277929″ class=“alignright“]
Kunzer Multi Pocket Booster
Li-Ion-Polymer Batterie mit
einer Kapazität von 15.000 mAh
Startstrom: 12 V, 300A
Spitzenstrom: 12 V, 600 A
Einstellbar auf 5 V/12 V/19 V
Ladezeit: 5 Stunden
Maße: 165 x 80 x 38 mm
Gewicht: 476 g
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Nachdem das mobile E-Werk geladen und die Anleitung studiert war, passierte erstmal – nichts. Der Herbst war temperaturtechnisch eher kommod, bis zu diesem denkwürdigen, frischen Samstagmorgen im November. Ich war auf dem Weg zu meinem Wagen und hatte das Booster-Necessaire dabei, denn ich wollte wenigstens mal die integrierte LED-Lampe ausprobieren.
Zwei Autos weiter stand ein junger Mann bei offener Autotür mit einem Überbrückungskabel und hielt Ausschau nach einem stromspendenden Gegenpart. Als er mich sah, hellten sich seine Züge auf, sie veränderten sich allerdings schlagartig, als ich seine Frage nach Starthilfe zwar bejahte, mein Auto aber sofort wieder zumachte.
Als er dann sah, dass ich ihn nicht auf den Arm nehmen, sondern ihm wirklich helfen wollte, war er sichtlich erleichtert. Jetzt kam der Moment der Wahrheit: flugs den verpolungssicheren Anschluss der Batterieklemmen an den Powerbar und die Klemmen an die Batterie und Masse geklemmt. Einmal kurz den Anlasser betätigt und der Wagen sprang sofort an. Danach rasch das Gerät abgeklemmt und fertig. Während wir den Motor laufen ließen, musste ich ihm das Teil noch mal genau zeigen und erklären. Er war sichtlich beeindruckt und froh, jetzt doch noch rechtzeitig nach Hause zu kommen.
Schon kurz darauf konnte ich das zweite Mal den Retter geben: Mangels Zündfunke war in der Innenstadt eine Mutter mit ihrem Kinde gestrandet. Heckscheibenheizung, Klimaanlage, Gebläse, Licht und Bordbeschallung waren der kurzstrecken-geplagten und alten Batterie schlicht zu viel und der Familienkombi wollte partout nicht mehr anspringen.
Glücklicherweise hatte ich den Booster schnell zur Hand, und bevor das Kind wegen fehlender Bibi&Tina-CD schlechte Laune bekommen konnte, lief die Fuhre wieder.
Am eigenen Wagen ist der Booster bis jetzt nicht zum Einsatz gekommen, aber als „Energyman“ anderen Leuten auf die Sprünge zu helfen, ist auch ein gutes Gefühl.
Autor: Lars Banka, Online-Grafiker bei NATURSTROM
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