Einweihung Solarpark Uttenreuth_Juli 2015

Sonnenstrom statt Kalter Krieg – Solarpark Uttenreuth eröffnet

Rund 100 Gäste, darunter Politprominenz wie Joachim Herrmann, Innenminister der bayerischen Staatsregierung und Alexander Tritthart, Landrat des Kreises Erlangen-Höchstadt, feierten am vergangenen Wochenende die offizielle Einweihung des Solarparks Uttenreuth. Das Besondere: Das im vergangenen Jahr fertiggestellte Sonnenkraftwerk nahe Erlangen wurde auf einem ehemaligen Munitionsdepot der US-Armee errichtet. Statt Kriegsvorbereitungen dient das Areal nun der Erzeugung sauberer Energie – ein Modell mit Zukunft.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier im Buckenhofer Forst hob Innenminister Herrmann die Rolle Bayerns als bundesweites „Sonnenland Nummer 1“ hervor und lobte das Engagement der Akteure für die Energiewende in der Region. Auch Landrat Alexander Tritthart, Frederic Ruth, Bürgermeister von Uttenreuth, sowie Susanne Lender-Cassens, Bürgermeisterin der Stadt Erlangen, würdigten mit ihrer Teilnahme die Bedeutung des Projektes für die Region.

Solarpark Uttenreuth: Best-Practice-Projekt für die Bürgerenergiewende

Rund 100 Gäste drängten sich rund um die Photovoltaik-Anlage. (c) NATURSTROM

Rund 100 Gäste drängten sich rund um die Photovoltaik-Anlage Uttenreuth. (c) NATURSTROM AG

In seinem Grußwort betonte Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der NATURSTROM AG, den Vorbildcharakter des Projektes für die Energiewende in  Bürgerhand: „Die Energiewende ist eine Bürgerenergiewende, sie wurde und wird aktiv von engagierten Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Freizeit vorangetrieben. Wir freuen uns daher, dass in Zukunft drei Energiegenossenschaften und eine Kommanditgesellschaft aus zwei Landkreisen dieses einzigartige Solarprojekt betreiben“.

Bereits im Sommer 2014 stellte die NATURSTROM AG den Solarpark fertig. Weit mehr als die Hälfte der 41 Teilanlagen, in die sich die Photovoltaikanlage untergliedert, wurde von den Bürger-Energiegesellschaften Bürger-für-Bürger Energie eG (BfB) aus dem Landkreis Forchheim, der Bürgergenossenschaft EWERG eG aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt und der KlimaschützerInnen eG aus Forchheim übernommen. Die verbleibenden Teilanlagen wurden von der NaturStromQuelle Fränkische Schweiz GmbH & Co KG erworben, die in der Region gleich mehrere regenerative Kraftwerke betreibt. Hauptgesellschafter der NSQ Fränkische Schweiz ist die NATURSTROM AG.

Vom Lost Place zum Energiestandort mit Zukunft

Im vergangenen Sommer waren die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Militärgelände fast komplett abgeschlossen. (c) NATURSTROM

Im Sommer 2014 waren die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Militärgelände bei Uttenreuth beinahe abgeschlossen. (c) NATURSTROM AG

Neben dem Klimaschutzeffekt der Anlage profitiert die Gemeinde Uttenreuth durch die erfolgreiche Umnutzung einer ansonsten brachliegenden, ehemaligen Militärfläche. Während des Kalten Krieges errichtete die US-Armee auf dem insgesamt rund 15 Hektar großen Areal zwischen Uttenreuth und Buckenhof mehr als 50 Munitionsbunker. Bereits in den 90er Jahren wurde das Gelände aufgegeben, die ehemaligen Bunkeranlagen wurden anschließend zum Teil verfüllt.

Erst nach vielen Jahren der Planung konnte das ehemalige Munitionslager einem sinnvollen und vor allem friedlichen Zweck zugeführt werden – nämlich der Erzeugung sauberer Energie. Auf rund sieben Hektar erzeugen mehr als 11.000 Solarmodule jährlich rund drei Millionen Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom. Diese Menge ist ausreichend für rund 1.100 durchschnittliche 3-Personen-Haushalte. Mehr als 1.560 Tonnen klimaschädliches CO2 können auf diese Weise pro Jahr in der Region vermieden werden.

Aufgrund des ungewöhnlichen Baugrundstücks erwies sich die Planung der Anlage als sehr kompliziert. So musste das Areal zunächst einmal eingemeindet werden, um überhaupt einen Bebauungsplan erstellen zu können. Dass der Solarpark nach mehrjähriger Projektierung gebaut werden kann, ist daher nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsforst und der Gemeinde Uttenreuth zu verdanken.

Miriam Ersch-Arnolds
ersch@naturstrom.de

arbeitete bis Februar 2019 in der Pressestelle von NATURSTROM. Ihre Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit wurde während ihrer Zeit als Mitarbeiterin einer Fairhandels-Organisation geweckt und begleitet sie bis heute auch ehrenamtlich. E-Mail

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