„Wir brauchen 100 Prozent Erneuerbare in allen Sektoren“ – Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden im Gespräch

Seit 2013 sitzt Julia Verlinden als Abgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Sie ist energiepolitische Sprecherin ihrer Fraktion – und naturstrom-Kundin. Schon als Jugendliche lag ihr der Klimaschutz am Herzen. Heute treibt sie sowohl mit ihrem beruflichen als auch ihrem ehrenamtlichen Engagement Themen wie Erneuerbare Energien, Bürgerenergie und den Kohleausstieg voran – und bleibt auch dran, wenn’s ungemütlich wird.

Umweltschutz war Julia Verlinden schon immer ein wichtiges Anliegen. Deshalb hat es die gebürtige Bergisch-Gladbacherin nach ihrem Abitur gleich zum Umweltwissenschaften-Studium an die Universität Lüneburg verschlagen. Schon damals setzte sie sich kritisch mit der Energiepolitik der Bundesregierung auseinander, widmete ihre Diplomarbeit dem Bundesverkehrswegeplan 2003. Parallel zu ihrem Studium setzte sie auch den Grundstein für ihre politische Karriere, indem sie 1998 der Grünen Jugend beitrat, in deren niedersächsischen Landesvorstand sie nach nur einem Jahr gewählt wurde.

Heute, als Vollzeit-Politikerin und Sprecherin für Energiepolitik bei den Grünen, sind Themen wie Energiepolitik und Klimawandel ihr täglich Brot: „Als Politikerin streite ich mich tagtäglich mit der Bundesregierung. Ich finde, dass die keine gute Energiepolitik machen. Im Gegenteil: Die fahren die Energiewende vor die Wand und stoßen viele Menschen vor den Kopf, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten so engagiert für Klimaschutz und die Energiewende vor Ort in den Regionen eingesetzt haben.“

Ihren Auftrag als Abgeordnete sieht Verlinden vor allem darin, Aufklärungsarbeit zu leisten: „Es ist mein Job, für gute Konzepte zu werben, wie die Energiewende gelingen kann. Außerdem will ich Bürgerenergie vorantreiben und gute Rahmenbedingungen auf politischer Ebene schaffen, damit Klimaschutz und Energiewende gelingen können.“ Und das lebt sie selbst vor, beispielsweise indem sie so viele Termine wie möglich mit dem Fahrrad wahrnimmt und ausschließlich Ökostrom nutzt – sowohl in ihren Wahlkreisbüros als auch privat. Beliefert wird sie von mehreren Öko-Energieversorgern, darunter seit Jahren auch NATURSTROM. „Ich habe Ökostrom, seit es die Liberalisierung des Strommarktes in Deutschland erlaubt, also seit ich selbst über meinen Stromversorger entscheiden kann. Damit will ich einen Beitrag zur Energiewende leisten.“

Verlindens Engagement für die Klimawende geht weit über die Mauern des Bundestages hinaus. Sie ist als ehrenamtliches Mitglied unter anderem beim Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) und beim Bündnis Bürgerenergie aktiv. „Auch privat als Verbraucherin und Bürgerin habe ich eine Rolle bei der Energiewende. Ich bin Mitglied in einer Solargenossenschaft, bin an einem Bürgerwindrad beteiligt und ich habe mir letztes Jahr eine Mini-Photovoltaikanlage für den Balkon gekauft. So produziere ich nun auch direkt meinen eigenen Öko-Strom.“

Verlinden weiß, dass der Weg zu 100 Prozent erneuerbaren Energien noch lang ist. Ein Problem sieht sie in fehlenden Informationen zu den vielfältigen Energiethemen: „Eine große Herausforderung der Energiewende ist es, deutlich zu machen, dass es eben nicht nur um eine Stromwende geht. Nein, wir brauchen 100 Prozent erneuerbare Energien und zwar in allen Sektoren. Dazu gehören eben auch Wärme und Mobilität. Und da haben wir noch in allen Bereichen viel zu tun, um eine wirklich zukunftsfähige, klimafreundliche Energieversorgung hinzubekommen.“

Für ihre politische Agenda hat die grüne Energiepolitikerin ganz genaue Vorstellungen: „Es ist wichtig dafür zu sorgen, dass sich auch das Energiesparen lohnt. Das heißt, Energiesparen muss einen wichtigeren Stellenwert bei der Energiewende bekommen. So schaffen wir dann auch die Klimaziele!“ Ein Weg, auf dem NATURSTROM und andere Öko-Energieversorger sie gerne begleiten.

Julia Verlinden im O-Ton sowie Portraits weiterer naturstrom-Kunden findet Ihr auf unserer Jubiläumswebsite www.20-jahre-naturstrom.de. Schaut einfach mal rein!

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Dominique Czech
dominique.czech@naturstrom.de

ist seit April 2018 dabei und schreibt für naturstrom über alles rund um die Energiewende. Jenseits des Büros bewegen sie die Themen Ernährung, Konsum und Mobilität – aber bitte in nachhaltig.

1 Kommentar
  • Reinhold Banz
    Gepostet um 20:15h, 27 November Antworten

    Ich befürworte sehr die Umstellung der Stromgewinnung auf erneuerbare Energien. Ich bin seit vielen Jahren Kunde bei Naturstrom und habe eine eigene PV-Anlage auf dem Dach.
    Sie sprechen vom „werben für gute Konzepte“ und von einer schlechten Energiepolitik. Und vom werben für gute Konzepte.
    Bei all diesen Werbungen für die Erneuerbaren fehlt mir aber ein ganz wichtiger Baustein, oder sehe ich ihn nur nicht?
    Was im Winter, besonders im November für ein Ertrag aus der Photovoltaik zu erwarten ist, sehe ich an meiner eigenen Anlage. Haben wir gleichzeitig nicht genug Wind, was dann? Dieser Punkt wird bei allem Wohlwollen meiner Meinung nach viel zu wenig betrachtet oder ausgeblendet. Wo kann man ein schlüssigen Konzept finden? In der Energiepolitik unserer Bundesregierung? Wo, bitte?

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