Trump

Fünf Wege, wie Sie die globale Energiewende gegen Trump schützen können

Ein Maulkorb für die amerikanische Umweltschutzbehörde (kurz EPA), eingefrorene Budgets und eine Zensur wissenschaftlicher Ergebnisse von Klimaforschern: Trumps erste Wochen als Präsident waren keine guten Wochen für die globale Energiewende. Das NATURSTROM-Blogteam hat deshalb nach Wegen gesucht, wie jeder von uns Trumps Klima-Feldzug aufhalten und amerikanische Initiativen zum Klimaschutz unterstützen kann. Fünf davon stellen wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag vor.

Als einer der größten CO2-Emittenten spielen die USA nach wir vor eine Schlüsselrolle beim Klimawandel – und dessen Verhinderung. Umso besorgniserregender ist, dass an der Spitze des Landes nun ein Präsident steht, der den Klimawandel als Erfindung der Chinesen bezeichnet. Das Energieministerium wird mit Rick Perry zudem bald von jemandem geleitet, der das Ministerium in der Vergangenheit abschaffen wollte.

Donald Trumps erste Amtshandlungen haben den Verdacht bestätigt: Die nächsten vier Jahre wird es der Klimaschutz nicht einfach haben. Es startete mit einer Änderung auf der Website des Weißen Hauses, auf der Kohle nun als „saubere Energie“ bezeichnet wird. Kurz nach der Amtseinführung legte Trump der Umweltschutzbehörde einen Maulkorb an und fror ihr Budget ein: Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist nun untersagt, mit Journalisten zu sprechen oder Informationen über die sozialen Medien zu kommunizieren. Währenddessen hat Trump entschieden, die umstrittenen Keystone- und Dakota-Pipelines zu bauen. Mit dem Kopf zu schütteln und auf bessere Zeiten zu hoffen, liegt nahe. Nur reichen wird das nicht. Was wir alle tun können

1. Mit Trump-Fans diskutieren und Fakten präsentieren

Tun Sie es den Mitarbeitern der US-Nationalparks gleich: Kommunizieren Sie Fakten. Und diskutieren Sie darüber – am besten mit Menschen, die die Lage ganz anders einschätzen als Sie.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einiger amerikanischer Nationalparks haben auch dann nicht aufgehört, Fakten zum Klimawandel zu verbreiten, als die offiziellen Twitter-Accounts offline geschaltet wurden. Sie legten inoffizielle Accounts an und twittern fleißig weiter. Den Anfang machte dabei AltUSNatParkService, was für Ersatz-US-National-Park-Service steht. Mittlerweile werben mehr als 40 „Ersatz-Accounts“ für mehr Klima- und Naturschutz. Nutzen auch Sie die sozialen Medien, um für die Energiewende einzutreten

2. (US-)Umweltorganisationen unterstützen

US-Umweltorganisationen hatten schon vor Trumps Wahlsieg mehr als genug zu tun. Jetzt brauchen sie mehr denn je Ihre Unterstützung. Neben der ideologischen hilft auch die finanzielle: „Join the Fight Protect our Planet from Trump“ heißt beispielsweise der aktuelle Spendenaufruf des Sierra Club. Die US-amerikanische Umweltorganisation setzt sich seit 1892 für den Umweltschutz ein und ist landesweit die größte und einflussreichste Organisation. Der Sierra Club half beispielsweise dabei, den „Clean Air Act“ und „Clean Water Act“ durchzusetzen, die strenge Grenzwerte zur Schadstoffbelastung von Luft und Wasser gesetzlich festschreiben. Jetzt kämpfen die Mitglieder für eine emissionsfreie, saubere Wirtschaft. Sie können den Sierra Club dabei unterstützen.

Wer lieber an Organisationen in Deutschland spenden möchte, um den Klimawandel zu bekämpfen, hat zahlreiche Möglichkeiten. Eine davon ist MISEREOR: Die Hilfsorganisation unterstützt derzeit philippinische Fischerfamilien dabei, trotz Klimawandel zu überleben und verhilft Krankenhäusern im Kongo zu sauberer Energie. Auch die Andheri-Hilfe Bonn verbindet bei ihren Projekten Entwicklungshilfe und Umweltschutz. Weitere empfehlenswerte Spendeadressen sind der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie der Naturschutzbund Deutschland (NABU).

3. Geld grün anlegen

Mit Geld lässt sich viel Gutes bewirken (siehe Punkt 2). Allerdings lässt sich mit Banknoten auch viel Böses finanzieren. Damit Ihr Erspartes nicht in neue Kohlekraftwerke fließt, können Sie sich für verantwortungsvolle Geldanlage entscheiden. Um die Spreu vom Weizen zu trennen, haben Entwicklungsorganisationen ethische Kriterien entwickelt. Klimaretter.info hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Und auch auf dem Blog der Triodos Bank oder der GLS-Bank gibt es immer wieder gute Tipps.

4. Druck auf nationale Politiker ausüben

Auch wenn es gerade so aussieht: Politik ist keine One-Man-Show. Donald Trump kann von seinen Bündnispartnern durchaus in die Verantwortung genommen werden – zum Beispiel, falls er das Pariser Klimaabkommen wieder aufkündigen will. Steven Herz sagt in einem Interview auf klimaretter.info : „Wenn Trump beim Klimaschutz nicht mitspielt, entziehen ihm andere Länder bei anderen Themen die Unterstützung. So funktioniert die internationale Politik auf vielen Gebieten – und das ist auch jetzt beim Klima zu erwarten.“ Trumps Spielraum ist nicht so groß, wie der US-Präsident gerne vorgibt. Damit das so bleibt, können wir und Sie unsere nationalen Politiker in die Pflicht nehmen, für den Klimaschutz einzustehen.

5. Die Energiewende in Deutschland weiter voran bringen

Denn auch das hat einen Effekt: Deutschland entschied sich für die Energiewende und zeigt seit Jahren, dass der Umstieg für eine Industrienation mit hohem Strombedarf möglich ist. Jetzt boomen die Erneuerbaren Energien weltweit. Mittlerweile setzen selbst konservative Amerikaner auf Solar statt Kohle. Denn die Erneuerbaren Energien können preislich längst mit Kohle oder Gas konkurrieren und sind mitunter sogar günstiger. Das zeigt der Bericht „REthinking Energy 2017“. Auch der ehemalige Präsident Barack Obama fasste in seinem Aufsatz „The irreversible momentum of clean energy“ ökonomische Argumente für die Erneuerbaren zusammen.

Um das Klima zu retten, reichen die derzeitigen Investitionen in die Energiewende allerdings noch nicht. Ein Grund mehr, sich auch hier dafür zu engagieren – zum Beispiel über den Bezug von naturstrom. Denn pro verbrauchter Kilowattstunde investieren wir für Sie einen Cent in die Energiewende.

Egal, wofür Sie sich entscheiden: Wichtig ist, nicht aufzugeben. Das eigene Verhalten zählt auch dann, wenn der amerikanische Präsident umweltfeindliche Dekrete signiert. Wirklich.

Finja Seroka
seroka@naturstrom.de

arbeitete bis 2021 bei NATURSTROM. Begeistert sich beruflich und auch privat für nachhaltige Themen. Zuvor hat sie u. a. als Journalistin für Handelsblatt Online und die Funke Mediengruppe gearbeitet.

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