Beim Heizen geizen

Beim Heizen geizen: 7 Tipps, die Energiekosten sparen und das Klima schonen

So langsam lässt sich nicht mehr verleugnen: Der Herbst ist in vollem Gange, und mit großen Schritten geht es auf den Winter zu. Damit die kalte Jahreszeit kein allzu großes Loch in der Haushaltskasse hinterlässt, haben wir für euch ein paar Tipps für sparsameres Heizen gesammelt.

Stolze zwei Drittel des Energieverbrauchs entfallen in privaten Haushalten auf die Erzeugung von Raumwärme. Und das belastet nicht nur die Umwelt und das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Wie lässt sich also hier mit einfachen Maßnahmen Geld und Co2 einsparen?

Grundsätzlich kommt es bei den Heizkosten enorm darauf an, wo und wie man wohnt. Handelt es sich um ein modernes und effizientes Wohngebäude, oder um einen ungedämmten Altbau? Mag man es eher kühl oder kuschelig warm?

Kleiner Tipp: Wie es um den eigenen Energieverbrauch in puncto Heizen steht, das könnt ihr beim Heizcheck auf co2online.de überprüfen.

  1. Richtige Raumtemperatur wählen!

Weniger ist mehr: Jedes Grad weniger, auf das die Raumluft erwärmt werden muss, spart rund sechs Prozent Energie ein. Für den Wohnbereich gelten Temperaturen von 20 bis 22 Grad als optimal, im Schlafzimmer darf es ruhig ein wenig kühler sein. Rund 16 bis 18 Grad werden hier für besseren Schlaf und geringere Energiekosten empfohlen. Tiefer sollte die Temperatur in Schlafräumen jedoch nicht sinken, denn sonst drohen Feuchtigkeit und Schimmelbefall.

Um nachts Energie zu sparen, lohnt es sich, die Temperatur um rund vier bis fünf Grad herunter zu regeln. Hierbei sollte die Temperatur jedoch nicht zu tief sinken, denn sonst wird am Morgen zu viel Energie für das Wiederaufheizen der Räume benötigt.

Für eine exakte Einstellung der Raumtemperatur bietet sich die Nachrüstung programmierbarer Thermostate an, falls diese nicht bereits vorhanden sind. So kann beispielsweise die Nachtabsenkung automatisch eingestellt werden. Mittlerweile gibt es auf dem Markt auch intelligente Heizungssteuerungen, die bequem über eine Smartphone-App gesteuert werden. Mehr Infos zum Thema Thermostate findet ihr unter co2online.de.

  1. Dicke Luft? So lüftet ihr richtig!

Stolze zwölf Liter Feuchtigkeit geben die Bewohnerinnen und Bewohner tagtäglich in einem Vier-Personen-Haushalt an die Luft ab – durch Duschen, Waschen und die Atemluft. Richtiges Lüften ist daher wichtig, um die entstandene Feuchtigkeit in den Räumen zu verringern und so Schimmel vorzubeugen.

Hierbei ist Durchzug angesagt: Statt das Fenster auf Kipp zu stellen, sollten die Fenster besser mehrmals täglich für etwa fünf Minuten komplett geöffnet werden.

  1. Türen und Fenster: alles dicht?

Je nachdem, in welchem Zustand sich deine Fenster und Türen befinden, kann durch diese sehr viel Wärme entweichen. Testen kann man das ganz einfach mit einer Kerze – flackert diese stark, sollte gehandelt werden: Wer nicht gleich neue Fenster oder Türen einsetzen will, kann auch mit Dichtungs-Klebestreifen aus dem Baumarkt Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.

Vor undichten Türen schafft ein Zugluftstopper Abhilfe. Der kann ganz einfach und schnell aus Stoffresten genäht werden: Stoff hierzu doppelt legen und einen Streifen in der Breite der Tür ausschneiden. Nun rechts (also mit der bedruckten Seite nach innen) mit einer Nähmaschine zusammennähen – dabei solltet ihr auf einer Seite ein 4 – 5 cm großes Stück offen lassen. Anschließend mit Hilfe eines Kochlöffels oder ähnlichem den so entstandenen Schlauch wenden und den Zugluftstopper mit Watte füllen. Schließlich wird die noch offene Naht mit einigen Stichen auf der Nähmaschine zusammengenäht. Fertig! Arbeitsaufwand: keine halbe Stunde. Ergebnis: Energie und Kosten gespart!

  1. Türen zu!

Bei euch bleibt die Küche kalt, im Wohnzimmer soll es jedoch schön warm bleiben? Dann achtet darauf, dass die Türen zu diesen Räumen nicht offen stehen, denn sonst kühlen sie schnell aus. Außerdem wird so der Bildung von Schimmel vorgebeugt. Grund hierfür ist, dass sich durch die unterschiedlichen Lufttemperaturen Kondenswasser bilden kann, das sich an den Außenwänden des kälteren Zimmers niederschlägt.

  1. Rollläden runter

Besonders, wenn es draußen richtig knackig kalt ist, lohnt es sich nachts in allen Zimmern die Rollläden herunterzulassen, denn so bleibt die Kälte dort, wo sie hingehört: draußen. Denn über die Fenster geht viel Wärme verloren – besonders, wenn es sich um ältere Fenster mit einfacher Verglasung handelt. Auch Vorhänge, spezielle Thermorollos oder Isolierfolien sorgen dafür, dass die Wärme nicht nach außen dringt.

  1. Free your Heizkörper

Vor den Heizkörpern sollten grundsätzlich keine Möbel stehen und auch durch Vorhänge und Gardinen sollten diese nicht verdeckt werden, denn sonst kann die warme Luft sich nicht frei im Raum ausbreiten.

Extratipp: Insbesondere bei ungedämmten Gebäuden lohnt es sich, die Wand hinter dem Heizkörper mit einer speziellen Isolierfolie zu dämmen – diese gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen. Etwa 5 bis 10 Prozent Energie lässt sich so einsparen.

  1. Nachhaltig heizen schont Klima und Umwelt

Wer über eine Gasheizung verfügt, heizt zwar klimafreundlicher als mit Heizöl oder gar Strom, dennoch sind sowohl die Gewinnung als auch die Verbrennung von Erdgas alles andere als umweltfreundlich. Denn alleine um eine durchschnittliche Wohnung mit einer Wohnfläche von 90 m2 ein Jahr lang mit Wärme zu versorgen, werden mehr als 2,5 Tonnen des klimaschädlichen Gases ausgestoßen.

Und auch die Förderung von Erdgas ist alles andere als umweltfreundlich, da hierbei jährlich mehrere Millionen Tonnen gefährlicher Sondermüll entstehen. Dieser beinhaltet unter anderem giftige und zum Teil krebserregende Stoffe wie Arsen und Quecksilber sowie radioaktives Radium 226.

Eine klima- und umweltfreundliche Alternative zu Erdgas stellt Biogas dar. Da bei dessen Verbrennung nur so viel CO2 entsteht, wie seine Ausgangsstoffe der Atmosphäre kurzfristig entzogen haben, gilt es als CO2-neutral. Zudem kann Biogas aus regional verfügbaren Rest- und Abfallstoffen oder aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden.

Verbraucher sollten beim Wechsel zu einem Biogasanbieter auf das „Grüne Gas Label“ achten. Es steht für Biogas-Produkte, die besonders strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und wird von Umweltverbänden wie dem BUND und NABU getragen. Biogas, das nach diesem Label zertifiziert ist, muss entweder aus Rest- und Abfallstoffen oder aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden.

Letztere müssen ökologisch angebaut werden und aus der Region stammen. Unkrautvernichter wie Glyphosat und Dünger aus Massentierhaltung sind ebenso verboten wie der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen.

Alle Biogasprodukte von NATURSTROM erfüllen diese Kriterien und wurden als erste Tarife überhaupt mit dem strengen Siegel ausgezeichnet. Mehr Informationen zu naturstrom biogas gibt es hier.

Miriam Ersch-Arnolds
ersch@naturstrom.de

arbeitete bis Februar 2019 in der Pressestelle von NATURSTROM. Ihre Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit wurde während ihrer Zeit als Mitarbeiterin einer Fairhandels-Organisation geweckt und begleitet sie bis heute auch ehrenamtlich. E-Mail

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