Windpark Ramsthal

Endspurt für den Bürger-Windpark Ramsthal

In Ramsthal, einer Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen, ist ein Bürgerwindpark entstanden. NATURSTROM beschreibt in seinem Projekt-Bautagebuch die Schritte bis zur fertigen Windenergieanlage. Nachdem im letzten Teil unseres Tagebuchs erklärt wurde, wie Gondel und Rotorstern auf das Windrad gelangen, geht es im aktuellen Teil unseres Bautagebuchs in den Endspurt: Bevor der Windpark ans Netz gehen kann, stehen die letzten Arbeiten an.

Aus der Ferne sehen die drei Windräder, die in den vergangenen Monaten zwischen Ramsthal, Arnshausen und Oerlenbach in die Höhe gewachsen sind, bereits so aus, als könnte die Ökostrom-Produktion jederzeit losgehen. Doch noch dreht sich nichts, denn auch bei einer Windkraftanlage kommt es auf die inneren Werte an. Dort, im Inneren der drei Betontürme, muss noch kräftig gewerkelt werden.

Bevor die Anlagen ans Netz gehen können, steht noch die Installation der Elektrik an. Denn bevor zum ersten Mal Strom produziert wird, müssen noch viele Meter Kabel verlegt werden. So zum Beispiel vom Transformator, der sich im Keller des Turms befindet, bis hinauf in das Maschinenhaus, das auf einer Höhe von 140 Metern thront. Auch ein Aufzug muss noch eingebaut werden, denn der Weg über die bereits vorhandene Steigleiter ist lang und Kräfte raubend. Trotz des Liftes müssen die letzten Meter zum Maschinenhaus jedoch kletternd überwunden werden, denn der Aufzug endet etwas unterhalb der Turmspitze.

Es ist so weit: der Windpark geht ans Netz

Nachdem der Innenausbau abgeschlossen ist, erfolgt die Anbindung der Anlagen an das Umspannwerk in Eltingshausen. Im November ist es endlich soweit: Alle drei Windräder können in Betrieb genommen werden. Zunächst laufen die Ökokraftwerke noch im Probebetrieb, in dem die Anlagen auf Herz und Nieren geprüft werden. Schließlich sollen alle Windräder reibungslos laufen – sowohl mechanisch als auch elektrisch. Nach zehntägiger Testphase können die Kraftwerke ohne größere Störungen in den Regelbetrieb übergehen und der fertige Windpark durch die Betreibergesellschaft WindStrom Ramsthal GmbH und Co. KG übernommen werden. Von nun an ist sie für die technische und kaufmännische Betriebsführung der drei Windmühlen verantwortlich.

Mit der Inbetriebnahme des Windparks Ramsthal hat NATURSTROM einen weiteren Meilenstein der 2015 gestarteten Investitionsoffensive erreicht. Insgesamt investierte der Ökostrom-Pionier im vergangenen Jahr rund 80 Millionen Euro in neue Öko-Kraftwerke. Bis zum Jahresende konnten 17 neue Windenergieanlagen, mehrere Nahwärmenetze und ein Solarpark umgesetzt werden. Die drei neuen Öko-Kraftwerke werden jährlich voraussichtlich rund 15 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom erzeugen. Rund 4.700 durchschnittliche Drei-Personen-Haushalte können mit dieser Strommenge jedes Jahr versorgt werden.

Bürger investieren in „ihre“ Windkraftanlagen

Wie bei vielen Projekten von NATURSTROM wurden auch in Ramsthal die Bürgerinnen und Bürger aus der Umgebung in das Projekt eingebunden und konnten sich finanziell an den Anlagen beteiligen. Das Angebot, in Windenergie vor der Haustür über ein Nachrangdarlehen zu investieren, wurde sehr gut angenommen. Nachdem Bürgerinnen und Bürger aus Ramsthal und Umgebung bis Ende Oktober exklusiv investieren durften, konnten sich seit November auch andere Interessenten beteiligen. Ende 2015 wurde das Nachrangdarlehen für den Bürgerwindpark vollständig platziert.

Vom BürgerWindpark Ramsthal sollen jedoch nicht nur die Bürgerinnen und Bürger profitieren, die in die Anlagen investiert haben, sondern alle Bewohner der Region. Daher ist vorgesehen, dass zehn Prozent der für den Windpark zu zahlenden Pachten gemeinnützigen Zwecken zugutekommen. Ein eigens zu gründendes Gremium soll über die sinnvolle Verteilung der Gelder entscheiden. Es wird aus Vertretern von Grundstückseigentümern, der Betreibergesellschaft und der Gemeinden bestehen.

 

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Miriam Ersch-Arnolds
ersch@naturstrom.de

arbeitete bis Februar 2019 in der Pressestelle von NATURSTROM. Ihre Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit wurde während ihrer Zeit als Mitarbeiterin einer Fairhandels-Organisation geweckt und begleitet sie bis heute auch ehrenamtlich. E-Mail

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