NATURSTROM Weihnachtsspende: Sauberes Trinkwasser in Mali

In Deutschland fragen wir uns, ob der Tannenbaum zu Weihnachten lieber Nordmann oder Fichte sein soll – in Mali fragen sich die Menschen, ob sie das Wasser heute bedenkenlos trinken können. Sauberes Trinkwasser ist in Mali gerade in abgelegenen Dörfern ein großes Problem. Deswegen fließt die diesjährige NATURSTROM-Weihnachtsspende von 10.000 Euro in ein Wasserprojekt im malische Dorf Sanandio.

Die Dorfstraße von Sanandio/Mali. Foto: Dr. Herbert Querfurt.

Dort unterstützen wir ein lokales Trinkwasserprojekt mit dem Ziel, eine solarbetriebene Wasserpumpe zu installieren. Das Dorf Sanandio ist 30 Kilometer von der nächsten befahrbaren Straße entfernt – und auch die ist nur eine holprige Piste. Der Transport von Spezialmaschinen, medizinischen Geräten oder auch Diesel zu den Behausungen der ungefähr 3.000 Menschen im Einzugsbereich des Dorfes ist deswegen sehr schwer und mühsam. Da die Bewohner und Bewohnerinnen alle Güter selbst produzieren oder von der Straße aus 30 Kilometer tragen müssen, kommt ein Diesel-Generator allein schon aus logistischen Gründen für sie nicht in Frage. Mit der solarbetriebenen Wasserpumpe könnten sie allerdings auch ohne fossile Ressourcen an sauberes Trinkwasser gelangen.

Natürliche Brunnen funktionieren nicht

Eine natürliche Wasserversorgung durch offene oder weniger tiefe Brunnen gibt es zwar, während der Regenzeit zwischen März und Juli können die Menschen diese aber nicht nutzen. In Mali gibt es zwischen Frühling und Sommer starke Überschwemmungen und anhaltenden Platzregen. Deswegen tritt das Regenwasser mitsamt Schmutz und Müll über die Ränder der Brunnen und ist dadurch für die Bewohner und Bewohnerinnen ungenießbar oder sogar gesundheitsschädlich. Einzig gekauftes Wasser oder Wasser aus oberirdisch verschlossenen Brunnen ist zu dieser Zeit trinkbar und daran kommen sie eben nur mit einer Pumpe.

Cholera und fehlende Krankenstation

Dr. Herbert Querfurt im Gespräch mit Dorfbewohner*innen.

Durch die mangelnde Wasserqualität müssen die Menschen in Sanandio bisher Wasser aus Flaschen kaufen oder Brunnenwasser abkochen, bevor sie es trinken. Auch beim Kochen kann das Wasser für Kranke, Kinder und alte Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen. Der Verein Aktion pro Afrika möchte die Gesundheitsstandards im Dorf steigern. Er will sowohl eine Krankenstation als auch eine solare Wasserpumpe installieren, die reines Wasser aus tiefen Brunnen pumpen kann und keine überirdische Öffnung besitzt. NATURSTROM unterstützt den Verein und dessen Projekt, das der deutsche Projektleiter und Arzt Dr. Herbert Querfurt gegründet hat. Wir möchten so einerseits umweltfreundliche Technologien verbreiten, die das Klima schützen, und andererseits die Lebensqualität der Bewohner und Bewohnerinnen vor Ort steigern.
Die solarbetriebene Wasserpumpe soll im nächsten Sommer, nach der Regenzeit, gebaut werden – bis dahin müssen die Bewohner und Bewohnerinnen noch durchhalten. Außerdem benötigt der Verein weitere 20.000 Euro an Spenden und hofft, diese im nächsten Jahr zusammenkommen. Die Bauarbeiten der Krankenstation haben bereits begonnen und sollen im nächsten Jahr fertig werden. Mit der Hilfe von NATURSTROM können die Menschen in Sanandio im nächsten Jahr also wirklich aufatmen.

Update Dezember 2020: Das ist aus der NATURSTROM-Weihnachtsspende 2019 geworden

Dank der NATURSTROM-Weihnachtsspende 2019 hat es das Projekt in einen Finanzierungsantrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geschafft, der bewilligt wurde. So konnte neben der solaren Trinkwasserversorgung für 3.000 Bürgerinnen und Bürger auch eine neue Geburts- und Krankenstation entstehen. Die Einweihung fand am 10. November 2020 statt.

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Hanna Sissmann
hanna.sissmann@naturstrom.de

Arbeitete bis Mai 2020 in der Pressestelle von NATURSTROM und schrieb hier Blogartikel über die Energiewende, Nachhaltigkeit und Elektromobilität. Ein großes Interesse an Wind- und Solarenergie hat sie zu NATURSTROM geführt.

1 Kommentar
  • Udo Bangert
    Gepostet um 15:15h, 27 Dezember Antworten

    Finde ich toll, dass man statt Weihnachtskarten Geld in so ein sinnolles Projekt steckt

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