14 Okt 2016 Unterwegs mit der Kraft der Sonne
Nachhaltige Elektrogeräte sollten umweltverträglich, langlebig und effizient sein – doch wie alltagstauglich sind die einzelnen Produkte eigentlich? Das testen wir ab sofort in unserer neuen Serie „Grüne Technik im Praxistest“ in Kooperation mit unserem Partner Greenstars. Wir haben ganz verschiedene Geräte ausgesucht – vom cleveren Outdoor-Gimmick bis hin zum universellen Alltagsbegleiter. In Teil 1 unserer Reihe testen wir ein mobiles Solarladegerät: den Voltkraft SL-10 Solarlader.
Jeder bekennende Outdoor-Fan kennt das Problem: man befindet sich mitten im Nirgendwo und Handy oder GPS-Gerät sind mal wieder leer – und die nächste Steckdose ist kilometerweit entfernt. Die Kraft der Sonne zu nutzen, um die benötigten Geräte wieder aufzuladen, scheint da eine gute Idee zu sein. Auf dem Markt gibt es dementsprechend auch eine große Auswahl an mobilen Solarladegeräten. Doch wie gut funktionieren diese? Das wollte ich genauer wissen, und habe mich daher entschieden, ein kompaktes und robuste Solarladegerät auf einem zweitägigen Ausflug zu testen: den Solarlader SL-10 von Voltkraft.
Doch bevor es zum Praxischeck geht, zunächst einmal zu den Fakten: Der Voltkraft Solarlader ist sowohl als Solarladegerät als auch als Powerbank verwendbar und verfügt außerdem über eine integrierte LED-Taschenlampe. Der Akku kann sowohl über das Solarmodul als auch über USB aufgeladen werden. Mit dem mitgelieferten Karabiner kann das Gerät bequem am Rucksack befestigt werden.
VOLTCRAFT Solarlader SL-10
Gewicht: 150 g
max. Ladestrom: 1.000 mA
Ladestrom Solarzelle: 200 mA
Ausgangsspannung: 5 V
Kapazität: 5.000 mA
Für jeden, der schon einmal eine längere Rucksacktour gemacht hat, ist das Gewicht des Tourenequipments ein wichtiger Faktor. Der Voltkraft Solarlader wiegt laut Herstellerangaben 150 Gramm und ist relativ klein und kompakt – und damit meiner Ansicht nach auch für Touren geeignet, bei denen das Gewicht des Gepäcks maßgeblich ist.
Auch sonst scheint mir der Solarlader outdoortauglich zu sein: durch eine Gummierung ist das Gerät gegen Stöße und Herunterfallen geschützt und auch spritzwasserfest soll es dem Hersteller zufolge sein. Das Handling des Solarladers ist simpel: einfach ab in die Sonne oder per USB anschließen. Schade ist jedoch, dass der Akku fest in dem Produkt verbaut ist. So kann dieser bei einem eventuellen Defekt nicht ausgetauscht werden.
Keine Sonne, kein Strom?
Nun zum Praxis-Check: Bei einem ersten Test bei strahlendem Sonnenschein auf dem Balkon in Südlage lädt sich der Akku des Gerätes schon einmal ganz ordentlich auf. Nach einigen Stunden in der Sonne ist er zwar noch nicht komplett geladen, doch die gespeicherte Sonnenenergie reicht aus, um zwei Mobiltelefone zu laden.
Soweit der Test unter Idealbedingungen: Mich interessiert jedoch vor allem, wie outdoortauglich das Gerät ist. Kann ich mit dem Voltkraft Solarlader beispielsweise auf einer mehrtägigen Trekkingtour Handy, GPS und Co. laden? Oder lässt mich das Gerät im Stich und ist nur unnötiger Ballast?
Das teste ich bei einem zweitägigen Ausflug in die Südeifel. Übernachtet wird auf einem Campingplatz im Zelt – natürlich ohne Strom, denn ich möchte ja grüne Elektrogeräte wie den Solarlader von Voltkraft ausprobieren. Bei tristem Oktoberwetter geht es zwei Tage lang durch die „Grüne Hölle“ bei Bollendorf und die nahegelegenen Wälder jenseits der deutschen Grenze in Luxemburg. Das Solarladegerät ist dabei die meiste Zeit außen am Rucksack befestigt – außer bei Regen. Denn das Gerät ist zwar spritzwassergeschützt, Regen verträgt es aber laut der Gebrauchsanweisung nicht.
Nach zwei Tagen ziehe ich Bilanz: Der Akku des Solarladers ist fast leer, zum Aufladen des Handys reicht die gespeicherte Energie nicht. Schade. Allerdings muss man fairerweise auch erwähnen, dass sich die Sonne während meiner Tour kaum gezeigt hat. Außerdem ging es die meiste Zeit an Felsen vorbei durch dichten Wald. Dennoch: Ich hatte mir erhofft, dass ich mein Mobiltelefon nach zwei Tagen zumindest etwas aufladen kann.
Mein Fazit nach zwei Tagen auf Tour: mit Einschränkungen empfehlenswert
Als Power-Bank, die über USB aufgeladen wird, funktioniert der Voltkraft Solarlader sehr gut – diese Funktion ist sicherlich auch auf Tour ganz praktisch. Auch die Ladeleistung nach einigen Stunden bei direkter Sonneneinstrahlung finde ich ganz in Ordnung. Bei bewölktem Wetter stößt das im Gerät verbaute Solarmodul jedoch schnell an seine Grenzen. Die Solarladefunktion taugt für mich daher auf Tour eher als Backup für den Notfall.
Neugierig geworden? Noch mehr grüne Elektronik gibt’s bei unserem Partner Greenstars.
André
Gepostet um 22:49h, 26 OktoberIch habe so ein Modul ebenfalls und kann bestätigen, dass es sich lediglich in den Sommermonaten oder bei Wanderungen auf den Kanaren bewahrheitet hat. Alles in Allem jedoch eine sehr gute Sache. Jedoch leider noch in den Kinderschuhen. Sobald wir Solar-Energie effizient speichern können, wird es da sicher richtig gute Geräte geben.
Tim
Gepostet um 16:12h, 09 JanuarLeider sind die kleinen Solarladegeräte nicht so Leistungsfähig, Schuld ist daran klar der Formfaktor. Ein gute alternative ist es, ein größeres Solar Panel zu beschaffen, da dieses automatisch auch mehr Leistung erzeugen kann und diese lassen sich meistens auch problemlos an einen Rucksack befestigen. Zusätzlich kann man dann eine externe Powerbank an das Solar Panel anschließen um dann dort Energie speichern zu können.
Tim
Gepostet um 19:19h, 16 JuniIm Grunde sind Solar Powerbanks nichts als heiße Luft (wie du ja auch gezeigt hast), ein paar Einsatzmöglichkeiten gibt es jedoch:
1) Powerbank muss immer geladen sein
2) Verbraucher mit geringer Leistung
In diesen beiden Fällen kann eine Solar Powerbank schon sinn machen, ansonsten eher nicht. Dann lieber ein Solar Ladegerät.
Markus
Gepostet um 10:46h, 06 JuliIch glaube dass es in den nächsten Jahren eine enorme Weiterentwicklung der kleinen Solar Ladegeräten geben wird.
Die Grundidee ist richtig gut, aber ich denke ganz speziell in der Stromspeicherung muss noch nachgebessert werden. Die nächsten Jahre werden es zeigen wo die Reise hingeht. Man kann weiter gespannt sein!
Liebe Grüße,
Markus