one for the planet – Umweltschutz-Teilhabe für einen Euro

Kann man mit einem Euro pro Monat die Welt retten? Der Verein one for the planet ist angetreten, um genau das zu versuchen. Wir sprachen mit der Vorstandsvorsitzenden Celin Sommer über den Verein, seine Ziele und die Idee, mit einem Euro pro Monat die Welt zu retten – und das höchst demokratisch.

„Wir haben one for the planet ins Leben gerufen, weil es unglaublich schwierig ist, als einzelne Person etwas gegen den Klimawandel ausrichten zu können“, erzählt Celin Sommer. Um selbst etwas dazu beizutragen, den Planeten zu retten, gründet die 25-Jährige Anfang 2020 gemeinsam mit Freund*innen one for the planet e. V. mit dem Ziel, eine unkomplizierte und direkte Teilhabe am Klima- und Umweltschutz zu ermöglichen. Und das auch für Menschen, die nur einen kleinen monatlichen Beitrag spenden können. „Es braucht viele Menschen, die sich gemeinsam für eine bessere Welt und Zukunft für alle einsetzen. Gleichzeitig möchten wir, dass auch wirklich jede und jeder dabei mithelfen kann.“ Fest stand für sie von Anfang an: An Geld soll die Teilhabe am Umwelt- und Klimaschutz nicht scheitern. „So entstand schließlich unsere Idee und der Slogan ‚Mit 1€ im Monat die Welt retten‘. Für jeden einzelnen Menschen ist das kein großer Beitrag – ich würde sogar behaupten, dass ein Euro weniger im Geldbeutel gar nicht weiter ins Gewicht fällt – in der Summe können wir damit allerdings sehr viel zusammen bewirken.“

Mittlerweile gibt es one for the planet seit einem Jahr, über 1.400 Menschen unterstützen den Verein, der mit ihrer Hilfe schon zwölf nachhaltige Projekte fördern konnte. „Getragen wird unsere junge Initiative von einer bundesweit aktiven Gruppe, bestehend aus derzeit zwölf engagierten Menschen, überwiegend zwischen 16 und 30 Jahren. Unser Verein ist gemeinnützig und unser Team arbeitet – bis auf eine seit kurzem in Teilzeit angestellte Mitarbeiterin – komplett ehrenamtlich.“

© one for the planet e. V.

Demokratisches Weltretten

Das Konzept hinter one for the planet ist schnell erklärt: Mit einem Euro im Monat unterstützt man Klima- und Umweltschutzprojekte, die dazu beitragen, unsere Erde zu retten. Welches Projekt im jeweiligen Monat die Förderung erhält, entscheidet die Mehrheit. Und genau dieses demokratische Prinzip macht one for the planet aus. „Einmal im Monat stellen wir drei verschiedene, nachhaltige Projekte vor. Bei der anschließenden Abstimmung haben alle Unterstützer*innen von one for the planet jeweils eine Stimme, die sie an das Projekt ihrer Wahl vergeben können“, beschreibt Celin den Abstimmungsprozess, der rein digital stattfindet und der keine ganze Woche dauert. Das Projekt, das die meisten Stimmen erhält, bekommt die Förderung, um ihr Vorhaben umzusetzen – also alle Euros, die im jeweiligen Monat zusammen gekommen sind.

Zu den bisher geförderten Projekten des Vereins gehören die Entstehung von 2.500 m² Wildblumenwiese, der Schutz von 300 m² Moorland sowie 560 junge Eichen, die dank one for the planet in einem Hamburger Mischwald gepflanzt werden konnten.

Aber auch Projekte mit mehr spürbarem „Sofort Effekt“ gehören zum bisherigen Portfolio des Vereins: In Mannheim trugen Celin und ihre Mitstreiter*innen dazu bei, einen Foodsharing-„Fairteiler“ für gerettete Lebensmittel zu realisieren, eine offene Fahrradwerkstatt in Essen unterstützen sie beim Kauf verschiedener Werkzeuge und Materialien, in Potsdam ermöglichten sie 30 Kindern die Teilnahme an einem Umweltbildungsprogramm. „Uns ist sehr wichtig, so transparent wie möglich darzustellen, in welche Projekte das Geld fließt und wie es damit die Welt ein Stück besser macht. Darum sind wir auch nach der finanziellen Unterstützung weiterhin mit den Organisationen in Kontakt und wann immer es uns möglich ist, sind wir bei den Projektumsetzungen persönlich mit vor Ort.“ Wer sich davon selbst ein Bild machen will, findet auf der Website des Vereins sowie auf ihrem Instagram-Account Einblicke in die Projekte sowie die Vereinsarbeit.

Vielseitiger Umweltschutz

Neue Projekte, über die die Unterstützer*innen abstimmen können, findet der Verein auf ganz unterschiedliche Weise: Auf der Website kann jeder neue Projekte vorschlagen, wer Unterstützer*in des Vereins ist, kann natürlich auch auf dem kurzen Dienstwege spannende Initiativen ins Rennen schicken. Parallel suchen Celin und ihr Team auch initiativ nach Organisationen, die sie gerne ihren Unterstützer*innen vorstellen möchten. „Wichtig ist uns dabei auch, dass das Vorhaben so konkret und transparent wie möglich vorgestellt wird – und natürlich die Welt und unsere Umwelt auf irgendeine Art und Weise positiv verändert.“

Bei der Auswahl der Projekte, über die die Unterstützer*innen monatlich abstimmen, achten Celin und ihr Team darauf, die verschiedenen Themenfelder ausgewogen zu beachten. Denn allein mit Artenschutz, Ökostrom-Anlagen oder Aufforstung lässt sich die Welt eben nicht retten – die Mischung macht‘s. „Unter allen Projekten, die auf dem einen oder anderen Weg bei uns landen, versuchen wir eine möglichst vielfältige Auswahl für unsere Abstimmungen zu treffen. Wir haben uns nicht auf einen bestimmten Bereich festgelegt, sondern den Rahmen bewusst offen gehalten. So können bei uns zum Beispiel Projekte zu den Themen Artenschutz, nachhaltige Mobilität, Umweltbildung, Müllreduzierung, ökologische Landwirtschaft, Baumpflanzaktionen, erneuerbare Energien oder Sharing-Konzepte eingereicht werden.“

Lust, mitzumachen?

Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst mit einem Euro pro Monat Klima- und Umweltschutzprojekte zu fördern, kann sich auf der Website von one for the planet schnell und unkompliziert als Unterstützer*in eintragen. Das gilt übrigens nicht nur für Privatpersonen – auch Unternehmen können den Verein unterstützen und so einen Beitrag für Klima- und Umweltschutz leisten. NATURSTROM ist seit November 2020 dabei und unterstützt den Verein im Rahmen der unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsgruppe bei seiner Arbeit.

© one for the planet e. V.

„Darüber hinaus freuen wir uns immer sehr über ehrenamtliche Mitstreiter*innen in unserem Team“, macht Celin Werbung fürs Ehrenamt. „Die anfallenden Aufgaben sind sehr vielseitig und da wir bundesweit verteilt sind, finden unsere Team-Treffen derzeit fast ausschließlich digital statt.“ Denn nur gemeinsam kommen sie ihrem Ziel näher: „Unser ambitioniertes, aber hoffentlich nicht unerreichbares Ziel ist es, irgendwann eine Million Menschen mit an Bord zu haben, damit wir tatsächlich gemeinsam einen positiven nachhaltigen Wandel bewirken können!“ Und dafür drücken wir ihnen die Daumen!

Dominique Czech
dominique.czech@naturstrom.de

ist seit April 2018 dabei und schreibt für naturstrom über alles rund um die Energiewende. Jenseits des Büros bewegen sie die Themen Ernährung, Konsum und Mobilität – aber bitte in nachhaltig.

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