Binge Watching mit Anspruch: Unsere Tipps für kalte Tage

Draußen ist es kalt und ungemütlich – was gibt es da Schöneres, als die trüben Tage mit Knabberkram vor dem Fernseher zu verbringen? Binge Watching, das exzessive Schauen einer Lieblingsserien-Folge nach der anderen, ist in den vergangenen Jahren zu einem regelrechten Trend geworden. Doch im Netz und auf den verschiedenen Streaming-Plattformen finden sich nicht nur fesselnde Serien, sondern auch viele spannende und informative Dokumentationen rund um die Themen Umwelt- und Klimaschutz. Im Blog präsentieren wir die Tipps unserer Redaktion.

Dominique empfiehlt Tomorrow (entleihbar bei Amazon für 2,99 €, bei iTunes 4,99 €)

Das Problem vieler Dokumentationen: Sie weisen zwar höchst eindringlich auf Probleme hin, konkrete Lösungsansätze bleiben aber oft auf der Strecke. Genau das wollen die Macher von „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ anders machen. Deshalb stellen sie in fünf Kapiteln verschiedene Gegenbewegungen vor, die sich aktuellen Problemen unserer Gesellschaft widmen. Da wären beispielsweise die Gründer von „Incredible Edible“, einem Projekt für urbanen Gartenbau: Sie nutzen in Zusammenarbeit mit Städten öffentliche Freiflächen für den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern. So sorgen sie dafür, dass Lebensmittel dort produziert werden, wo sie gegessen werden. Oder Stadtplaner und Architekt Jan Gehl, der erzählt, wie Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen bis 2050 komplett auf erneuerbare Energien setzen will. Besonders beeindruckt hat mich das Kapitel über Komplementärwährungen und wie sie die lokale Wirtschaft stärken. Kurzum ist „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ eine Dokumentation, die nicht nur Hoffnung schenkt, sondern auch den Glauben an die Menschheit stärkt – und wer braucht das nicht?

Tims Sehtipp: Chasing Ice (bei Netflix kostenlos, bei Amazon für 3,99 €)

Im Jahr 2005 reist der National-Geographic-Fotograf James Balog erstmals nach Island. Sein Auftrag: Er soll für das renommierte Magazin Bilder einfangen, die die Geschichte des sich wandelnden Klimas erzählen. Der Fotograf selbst steht dem Klimawandel jedoch skeptisch gegenüber – bis er dessen Auswirkungen mit eigenen Augen sieht. Der Auftrag verändert sein Leben und weckt ihn ihm den Wunsch, den Schwund der Gletscher für alle Menschen sichtbar zu machen. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Abenteurer und Wissenschaftler bricht er zu einer Reise zu den Gletschern der Welt auf, die Technik und Menschen bis an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit bringt. Eine mehrfach preisgekrönte Dokumentation mit fantastischen Zeitrafferaufnahmen.

Finja empfiehlt Re: Faire Fracht – Segler statt Containerschiffe (kostenlos bei arte verfügbar bis zum 18.02.2019)

Könnt ihr euch noch an die Schokofahrt erinnern? Im vergangenen April haben wir in unserem Blog berichtet, wie Boris und Uli faire Schokolade aus Amsterdam ins Rheinland befördert haben – und das vollkommen CO2-frei mit unseren elektrischen Miet-Lastenrädern „Donk-EE“. Die Dokumentation „Re: Faire Fracht – Segler statt Containerschiffe“ handelt jedoch davon, was vor dem emissionsfreien Transport von Schokoladentafeln passiert – und von einer verrückten Idee: Wie lassen sich Waren wie Rum, Olivenöl, Wein und Kakao vollkommen emissionsfrei und nachhaltig von einem Kontinent oder einem Land zum anderen befördern? Die Antwort: mit einem Segelschiff. Wie das genau funktioniert, seht ihr in der arte-Mediathek.

Miriams Empfehlungen: Die Welt ist noch zu retten?! und Plastic Planet (kostenlos verfügbar)

Ich möchte euch zwei sehr unterschiedliche Dokumentationen ans Herz legen – zum einen die sehr nachdenkliche Zukunftsvision „Die Welt ist noch zu retten?!“ des finnischen Dokumentarfilmers John Webster, zum anderen den schrill-bunten Doku-Klassiker „Plastic Planet“.

„Die Welt ist noch zu retten?!“ verfolgt einen fast schon philosophischen Ansatz. John Webster stellt sich vor, wie die Welt seiner fiktiven Urenkelin Dorit aussehen könnte. Der Originaltitel der Doku lautet „Little Yellow Boots“ – und diese gelben Gummistiefel sind auch das Leitmotiv, das sich durch den gesamten Film zieht. Sie stehen für Dorit und veranschaulichen die Höhe des Meeresspiegels zu der Zeit, in der das kleine Mädchen lebt – also in 50 Jahren. Ein sehr nachdenklicher und teilweise auch trauriger Film, der aber auch Hoffnung für die Zukunft macht. „Die Welt ist noch zu retten?!“ ist bis zum 21. November kostenlos in der 3sat-Mediathek einsehbar.

Ein ganz anderes Kaliber ist der Dokumentarfilm „Plastic Planet“ von dem österreichischen Regisseur Werner Boote: Auf bunte und teilweise auf die Spitze getriebene Weise schildert er den irrwitzigen Plastikwahn, dem wir in unserem Alltag ausgesetzt sind. Dabei kommt aber auch die Ernsthaftigkeit des Themas nicht zu kurz. Plastik Planet ist unterhaltsam, informativ und schockierend zugleich. Der Film ist auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) kostenlos abrufbar.

Unser Kino-Tipp: Climate Warriors

Übrigens: Auch aktuell gibt es in vielen Kinos eine spannende Dokus zum Thema Klimaschutz zu sehen. Seit dem 6. Dezember läuft der Film „Climate Warriors“. Er stellt Menschen vor, die weltweit für den Schutz von Umwelt und Klima kämpfen.

Welche Umwelt-Dokus haben euch in der letzten Zeit gut gefallen? Wir freuen uns auf eure Seh-Tipps!

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Miriam Ersch-Arnolds
ersch@naturstrom.de

arbeitete bis Februar 2019 in der Pressestelle von NATURSTROM. Ihre Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit wurde während ihrer Zeit als Mitarbeiterin einer Fairhandels-Organisation geweckt und begleitet sie bis heute auch ehrenamtlich. E-Mail

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