Ein Blick hinter die Kulissen: Die Abteilung Bürgerenergie bei naturstrom

29.08.2024

 – Melanie Kühl

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Begleitet uns auf unserer spannenden Reise durch die Welt der Bürgerenergie! In den vergangenen Monaten haben wir euch viele Facetten dieses faszinierenden Themas in unserer Blogreihe nähergebracht – von den Anfängen der Bürgerenergie und der Demokratisierung der Energieerzeugung bis hin zu unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Bürgerenergie-Gemeinschaften und unserem Engagement in Verbänden und Bündnissen. Doch jetzt möchten wir euch das „Team Bürgerenergie“ bei naturstrom vorstellen! Wer sind die Menschen hinter den Kulissen, und wie setzen sie sich täglich für die Energiewende ein? Tauchet ein in die vielfältigen Aufgaben dieser dynamischen Abteilung und entdecket, wie wir gemeinsam die Zukunft der Energie gestalten. Die Reise geht weiter – seid dabei!

Vielfältige Aufgaben für ein engagiertes Team

Das Arbeitsfeld der Bürgerenergie ist so vielfältig wie die Menschen, die sich dafür einsetzen. In unserem letzten Beitrag der Blog-Reihe „10 Jahre (und mehr) Energie in Bürger:innenhand“ haben wir die Anfänge unserer Abteilung ab 2012 vorgestellt. naturstrom erkannte von Anfang an, dass Bürgerenergie ein zentraler Baustein der Energiewende und entscheidend für die Akzeptanz Erneuerbarer Energien ist – daher wurde eigens ein spezialisiertes Team ins Leben gerufen.Diese Nähe zu den Menschen und den Projekten wird im gesamten Unternehmen gelebt. naturstrom profitiert von seinen bundesweit 15 Standorten, die es ermöglichen, nicht nur die regionalen Gegebenheiten bestens zu kennen, sondern auch immer Ansprechpartner:innen vor Ort zu haben. Unsere Abteilung ist deshalb gezielt an vier Standorten vertreten: Berlin, Eggolsheim, Bruchsal und Hamburg. Denn erfolgreiche Kommunikation rund um Erneuerbare-Energien-Projekte erfordert persönliche Präsenz in der Region.

Projekte, die die Energiewenden vorantreiben

Hinter dem sachlichen Begriff „Projekte“ stehen immer Menschen, die durch den Bau eines Wind- oder Solarparks direkt in ihrer Umgebung berührt werden. Die Energiewende kann nur durch den Ausbau von Wind- und Solarparks erfolgreich sein. Wir bei naturstrom sind überzeugt, dass eine dezentrale Energiewende dabei der richtige Weg ist. Für uns ist es von entscheidender Bedeutung, dass dieser Ausbau der Erneuerbaren Energien in enger Abstimmung mit den Menschen und der Kommune vor Ort geschieht. Ihre aktive Einbeziehung ist für uns ein grundlegendes Prinzip, das wir in unseren Projekten leben.

© naturstrom AG/Celien Graubaum
Unsere Informationsveranstaltungen bieten die perfekte Gelegenheit, den Menschen vor Ort unsere geplanten Projekte vorzustellen. Hier geht es nicht nur darum, offene Fragen zu klären und eventuelle Bedenken zu besprechen, sondern vor allem auch um den direkten Dialog mit der Gemeinde. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Projekt liegt im frühzeitigen Austausch – idealerweise noch bevor der erste Spatenstich erfolgt. Auf welchen Flächen wir die Anlage stehen? Wie werden die Wege verlaufen? Wie sieht der Zeitplan aus, und welchen Nutzen haben die Menschen vor Ort? Diese Fragen beantworten wir gemeinsam mit den lokalen Verantwortlichen der Kommune, mit denen wir eng zusammenarbeiten, sowie unseren Projektleiter:innen, die für die technische Planung und Umsetzung verantwortlich sind.Während der gesamten Projektdauer – von der Planungsphase über die Bauphase bis hin zur Inbetriebnahme – informieren wir regelmäßig und stehen der Kommune sowie Pressevertreter:innen als Ansprechpartner:innen zur Verfügung. Neben den Informationsveranstaltungen kümmern wir uns auch um die Erstellung von Projektwebsites, Presseartikeln und Informationstafeln, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten stets auf dem neuesten Stand sind. Eine große Aufgabe, die sich aber in jedem Fall lohnt!
© naturstrom AG/Kristin Süß
© naturstrom AG/Celien Graubaum

Wind- und Sonnenfest – ein großer Meilenstein ist getan

Wenn sich die Bauphase dem Ende zuneigt, sollen die vielen Mühen auch belohnt werden – oft liegt eine lange und aufregende Zeit hinter allen Beteiligten, bis ein Energiepark endlich steht. Die Kommune und die Anwohner:innen mussten oft Einschränkungen durch den Bau der Anlage hinnehmen. Da kommt ein Fest zur Einweihung oder Inbetriebnahme gerade recht. Die Sonnen- und Windfeste sollen nicht nur alle Beteiligten zusammenbringen, sondern auch ein Dankeschön an die Kommune und die Menschen vor Ort sein. Wir von der Abteilung Bürgerenergie kümmern uns um die gesamte Planung des Festes: von der Bestuhlung des Festzeltes über die Getränkebestellung beim örtlichen Getränkelieferanten bis hin zur Durchführung vor Ort mit den lokalen Vereinen. Alle sollen zusammenkommen und gemeinsam den Energiepark feiern. Mit Essen und Trinken, Musik, Kinderprogramm wie z. B. dem gemeinsamen Basteln von kleinen Insektenhotels. Ein Meilenstein ist erreicht und das soll auch sichtbar werden.

© naturstrom AG/ Katharina Müller

Regionaler Strom – Für die Menschen vor Ort

Und was passiert, wenn ein Projekt abgeschlossen ist, der Park steht und der Strom fließt? Dann ist es uns besonders wichtig, dass die Energie dort genutzt wird, wo sie auch erzeugt wird. Deshalb bieten wir in der Nähe unserer Solar- und Windparks spezielle Regionalstrom-Tarife an. Diese ermöglichen es den Menschen in einem Umkreis von 50 Kilometern um unsere Anlagen, den vor Ort produzierten Strom direkt zu beziehen – garantiert durch Regionalnachweise des Umweltbundesamtes. In vielen Regionen arbeiten wir eng mit Bürgerenergie-Gemeinschaften zusammen, die sich aktiv für die lokale Energiewende und eine unabhängige Energieversorgung einsetzen. Um dieses Engagement und die regionale Energiewende zu unterstützen, beteiligen wir unsere Bürgerenergiepartner über ein Provisionsmodell direkt am Verkauf des Ökostroms. Ein Vorzeigeprojekt dieser Zusammenarbeit ist etwa der bayernweite Ökostromtarif bavariastrom, den wir gemeinsam mit einer Vielzahl bayerischer Bürgerenergie-Gemeinschaften und dem Landesnetzwerk Bürgerenergie Bayern e.V. umsetzen. Noch spezifischer wird es in Franken: Dank unserer vielen fränkischen Energieanlagen (42 Wind- und 19 PV-Anlagen) können wir hier den innovativen Tarif für die Region naturstrom frankenflex anbieten.

© 2022 LÉROT / Leon Greiner

Mehr als nur Strom – Biodiversität fördern

Aber so ein Park kann noch weit mehr leisten als nur Strom zu erzeugen. Insbesondere bei Solarparks gibt es zahlreiche Möglichkeiten, durch Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität die Artenvielfalt zu erhalten und teilweise sogar zu steigern, abhängig davon, wie diese Fläche zuvor genutzt wurde. Mögliche Maßnahmen können dabei Wildblumenwiesen und Wildstauden, Vogelschutzhecken, Totholzhaufen, Trockenmauern oder Nisthilfen sein.Doch nicht immer ist „mehr“ auch wirklich „mehr“. Deshalb informieren wir frühzeitig und prüfen, welche Maßnahmen für den jeweiligen Standort geeignet sind. Genau das kann zur Erhöhung der Akzeptanz der Anlage bei den Menschen vor Ort beitragen. So können beispielsweise Führungen mit den örtlichen Schäfer:innen, die ihre Herde zwischen den Solarmodulen weiden lassen, oder mit dem ansässigen Jagdverband, der den Menschen die Umgebung der Anlage näherbringt, organisiert werden. Ebenso der Bau von Bienenhotels gemeinsam mit Schulklassen. Auf diese Weise kann sowohl Wissen vermittelt und Begeisterung geweckt werden – und zwar für Erneuerbare Energien und die Artenvielfalt.

© Veronika E. Schweiger
© naturstrom AG
© naturstrom AG

Pilotprojekt für Biodiversität – Ein gemeinsamer Schritt in die Zukunft

Da wir es ganz genau wissen wollen, hat naturstrom zusammen mit dem NABU ein besonderes Pilotprojekt im Solarpark Nochten in Sachsen ins Leben gerufen. In dem 2022 in Betrieb genommenen, 15 Hektar umfassenden Solarpark wollen die Naturschutzorganisation und naturstrom gemeinsam die Wirksamkeit von Biodiversitätsmaßnahmen untersuchen. Die erste Begehung fand im April dieses Jahres statt, wobei der Schwerpunkt auf einer Bestandsaufnahme, einschließlich Bodenproben lag. Der NABU bewertet das Potenzial für Maßnahmen als groß: Ansitzstangen für Greifvögel und Futterpflanzen für Tagfalter können das Bild des Solarparks in den kommenden Jahren prägen, ohne den Betrieb der Anlage zu beeinträchtigen. Ein weiterer Ansatz könnte sein, Champignons unter den hohen Modulreihen anzubauen, den naturstrom weiterverfolgen wird.. Am 17. September wird dies in einer Betriebsführung am Solarpark auch interessierten Anwohner:innen vorgestellt. Wir freuen uns sehr diese einzigartige Zusammenarbeit begleiten zu können und sind gespannt, wie sich dieses Projekt in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Kommunikation und Vernetzung – Gemeinsam stark für die Energiewende

Unser Ziel ist es, nicht nur vor Ort, sondern bundesweit die „Bürgerenergie-Familie“ stetig wachsen zu lassen, die Akzeptanz für Erneuerbare Energien zu stärken und die Menschen vor Ort aktiv einzubinden. Doch wie schaffen wir das? Vor allem durch intensive und vielseitige Kommunikation! Mit Leidenschaft und Engagement setzen wir uns in der Abteilung Bürgerenergie für eine offene und transparente Kommunikation zu Bürgerengagement und Erneuerbare Energien ein.Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist der Bürgerenergie-Newsletter, kurz „BEGnewsletter“. Viermal im Jahr bieten wir hier spannendes und informatives Lesematerial: Wir stellen aktuelle naturstrom-Projekte vor, erläutern neueste politische Entwicklungen, porträtieren engagierte Bürgerenergie-Gemeinschaften und kündigen Veranstaltungen an, bei denen ihr uns oft auch persönlich kennenlernen könnt. Darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit, uns regelmäßig live in unserer Veranstaltungsreihe „BEGimpuls“ zu erleben. Hier diskutieren wir Themen, die für die Bürgerenergie wichtig sind und schaffen Raum für Austausch und neue Ideen. Oft laden wir auch externe Gäste ein, die uns mit ihrer Expertise bereichern. Für beide Formate könnt ihr euch auf unserer naturstrom-Bürgerenergie-Website anmelden und informieren.

Vernetzen, informieren, aufklären!

Zudem verfassen unsere Teammitglieder regelmäßig Beiträge für das naturstrom-Kundenmagazin energiezukunft, um Bürgerenergie-Themen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. In der aktuellen Sommerausgabe findet ihr zum Beispiel einen Beitrag zum demokratischen Auftrag der Bürgerenergie sowie ein Interview mit dem Vorstand der Bürgerenergie-Genossenschaft „EWERG eG“ in Erlangen.Vernetzen, informieren, aufklären! Das sind unsere zentralen Anliegen und unser leidenschaftliches Plädoyer für eine starke Bürgerenergie. Es geht darum, neue Bürgerenergie-Gemeinschaften mit erfahrenen Akteur:innen zusammenzubringen, wertvolle Kontakte zu knüpfen und gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Brücken zu bauen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Ob durch die Empfehlung bewährter Formate für die Gründung einer Bürgerenergie-Gemeinschaft oder durch konkrete Unterstützung bei der Projektumsetzung – wir stehen der Bürgerenergie mit voller Kraft zur Seite.

Begeistern für die Energiewende

Doch wir wissen: Nicht jede und jeder teilt von Anfang an unsere Begeisterung für den Bau von Wind- oder Solarparks. Und vielleicht werden wir nicht alle für die Idee der Erneuerbaren Energien gewinnen können, egal wie engagiert wir informieren und Teilhabe vor Ort ermöglichen. Aber genau hier liegt die Kraft unserer Überzeugung. Wir sind fest davon überzeugt, dass es den Versuch wert ist. In den vergangenen zwölf Jahren, seit es die Abteilung Bürgerenergie bei naturstrom gibt, haben wir immer wieder erlebt, wie entscheidend der direkte Dialog ist. Eine Informationsveranstaltung vor Ort, das persönliche Gespräch und die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung sind oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

© naturstrom AG/Kristin Süß
Lasst uns also gemeinsam die Energiewende vorantreiben! Unsere achtköpfige Abteilung für Bürgerenergie und projektbegleitende Kommunikation bei naturstrom möchte mit euch die Zukunft der Energie aktiv gestalten. Die Energiewende braucht uns alle – seid dabei! Bei Fragen erreicht ihr uns per E-Mail unter buergerenergie@naturstrom.de.

  • engagiert sich bei naturstrom im Team „Bürgerenergie & projektbegleitende Kommunikation“ für den Ausbau der dezentralen, bürgernahen Energiewende.

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