Wärmepumpe: alles zur Heizung der Zukunft

10.04.2025

 – Christina Hocke

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Wärmepumpen werden immer beliebter als klimafreundliche und effiziente Heiztechnik – kein Wunder: Keine Heizung ist effizienter und günstiger im Betrieb. Im Neubau sind sie daher bereits Standard. Doch auch für Heizungskeller von Bestandsgebäuden gibt es längst passende Wärmepumpen, um das dortige CO2-Einsparungspotenzial zu heben. Für beide Anwendungsfälle hält die Bundesregierung attraktive Förderungen bereit. Wie ihr bei Anschaffung und Betrieb ordentlich sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen könnt, erklären wir hier. 

Die Wahl der Wärmepumpe

Wärmepumpen arbeiten mit Umweltwärme. Ob Luft, Grundwasser, Erdwärme oder sogar Abwasser zum Einsatz kommt, hängt jeweils von den individuellen Gegebenheiten ab. So sind manche Varianten eher für Quartiere interessant. Bleiben wir der Einfachheit halber erstmal bei klassischen Zwei- und Einfamilienhäusern.

In Neubauten sind Luft-Wasser-Wärmepumpen oft die erste Wahl. Denn Außenluft als Wärmequelle ist einfach zu erschließen, die Installation und Inbetriebnahme der Wärmepumpe weniger aufwendig und vergleichsweise preiswert. Da die Außen- und damit die Lufttemperaturen ganzjährig schwanken, wird der Luft-Wasser-Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Spielarten dieser Technologie eine schwächere Energiebilanz zugesprochen. In den letzten Jahren haben diese Wärmepumpen jedoch technisch erheblich aufgeholt. Deswegen sind sie für die Beheizung kleinerer Wohngebäuden unangefochtener Spitzenreiter. Grund sind vor allem die niedrigeren Investitionskosten im Vergleich zu anderen Varianten, die eher für spezielle Fälle die richtige Wahl sind. Gerade im Neubau, aber auch bei einer energetischen Sanierung, wo für die eine gute Dämmung der Gebäudehülle geachtet wird, ist die Heizleistung von Luft-Wasser-Wärmepumpen in den allermeisten Fällen vollkommen ausreichend.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen das Grundwasser als Wärmequelle, während die Sole-Wasser-Wärmepumpen die im Boden vorhandene Wärmeenergie via Erdkollektor oder Erdsonde anzapfen. Hierzu sind bauliche Maßnahmen, größere Grundstücksflächen und oft sogar spezielle Genehmigungen notwendig. Der Vorteil: das ganzjährig konstante Temperaturlevel der Wärmequellen und die daraus resultierende sehr gute Energiebilanz. Gerade für größere Wohnquartiere oder Mehrparteienhäuser mit ihrer höheren Heizlast fällt das ins Gewicht, weshalb dort auch noch innovativere Umweltquellen wie Abwasser genutzt werden.

Wärmepumpe verstehen – Kosten sparen

Eine Wärmepumpe zapft die Umweltwärme an und bringt die darin enthaltene Energie unter Einsatz von Strom auf das benötigte Temperaturniveau. Das funktioniert bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe so: Außenluft von beispielsweise nur wenigen Grad Celsius wird mittels elektrischer Energie auf zum Beispiel 40 Grad Celsius „hochgepumpt“. Wie warm genau, ist abhängig von der eingestellten Vorlauftemperatur der Heizungsanlage und dem Energiestandard des Hauses. Grundsätzlich gilt: Je geringer die Vorlauftemperatur, desto effizienter die Wärmepumpe.

Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen in gut sanierten Häusern und Neubauten. Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen bieten sich an, da mit größerer Heizfläche die Heizwassertemperatur sinken kann.

Die relevante Kennzahl für die Effizienz einer Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese Kennzahl setzt die zugeführte Energie und die tatsächlich erzeugte Heizungswärme über die Dauer eines Jahres ins Verhältnis. Je höher der Wert, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. JAZ von 3 bis 4 sind die Regel. Das heißt für eine Kilowattstunde Strom werden bis zu vier Einheiten Wärme erzeugt. Je nach Modell, Haus und Verbrauchsverhalten kann diese Zahl auch höher sein.

Auch im Bestand oft die beste Möglichkeit

Sind Wärmepumpen dann nur ein Thema für den Neubau? Nein, auch in Bestandsgebäuden kann die Wärmepumpe ihre Vorteile ausspielen. Wichtig ist jedoch, dass der Baustandard genau betrachtet wird. Wir empfehlen, hierfür einen Heizungsbauer mit nachprüfbaren Referenzen zu beauftragen.

Für eine passende Energieberatung schaut ihr einfach auf der Energie-Effizienz-Experten-Liste, wer in eurer Gegend zu dem Thema beraten könnte. Eine unabhängige Energieberatung gibt es auch bei den Verbraucherzentralen.

So individuell wie die Gebäude können auch die Lösungen aussehen. Oft können zum Beispiel Radiatoren anstelle von Flächenheizungen ausreichen. Spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen sind dafür konzipiert, hohe Vorlauftemperaturen bei geringerem Stromverbrauch zu generieren. Zudem gibt es Hybridsysteme, bei denen die Wärmepumpe zur Effizienzsteigerung mit einem zweiten Wärmeerzeuger kombiniert werden kann. Dabei übernimmt die Wärmepumpe die Grundleistung und bei hoher Anforderung springt zusätzlich die Gas-, Öl-, oder Pelletheizung an. In den allermeisten Ein- und Zweifamilienhäusern wird eine vollständig strombetriebene Wärmepumpe aber vollends ausreichen. Die Mehrkosten für einen zweiten Wärmeerzeuger könnten oft besser in die Verbesserung der Gebäudehülle gesteckt werden.

Förderungen für Kauf einer Wärmepumpe nutzen

Von einer Wärmepumpe kann nicht nur die Umwelt profitieren, sondern auch der Geldbeutel – dank langfristig günstiger Heizkosten. Zudem unterstützt der Staat beim Kauf einer Wärmepumpe. Bis zu 70 Prozent der Investitionskosten erhalten Privatpersonen als Zuschuss von der staatlichen KfW-Bank. Sie sind dann oft nur noch gleich teuer oder sogar günstiger als eine neue Gas-Heizung.

Zusätzlich fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) viele weitere energetische Maßnahmen, wie Fenstertausch, Dachsanierung, den Einbau einer Lüftungsanlage oder auch eine Fassadendämmung.

Um in diesem ganzen Förderdschungel die Übersicht zu behalten, lohnt es sich, einen Energieberater über die Energie-Effizienz-Experten-Liste einzuschalten.

Im Betrieb bares Geld sparen

Neben dem Kauf gibt es auch beim tagtäglichen Betrieb einer Wärmepumpe Vorteile – wenn auch auf verschiedene Weisen:

Zum Beispiel durch spezielle Wärmepumpen-Tarife – in unserem Fall naturstrom wärmepumpe,  welcher 100 Prozent Ökostrom für eure Heizung der Zukunft liefert. Ein solcher Tarif ist einige Cent günstiger, was bei einem Verbrauch von mehreren tausend Kilowattstunden schnell eine schöne Ersparnis mit sich bringt. Voraussetzung ist, dass der Strom der Wärmepumpe gesondert gezählt wird, mit extra Stromzähler oder Zählpunkt.

Darüber hinaus regelt § 14a des Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), dass Haushalte mit Wärmepumpe und anderen steuerbaren Verbrauchern wie Wallboxen oder Speichern einen pauschalen Abschlag auf die Netzentgelte oder reduzierte Netzkosten je Kilowattstunde für den Wärmepumpenstrom erhalten können. Seit 1. April 2025 schreibt es außerdem zeitvariable Netzentgelte vor. Das heißt, eine Verlagerung des Strombezugs der Wärmepumpe in günstigere Zeiträume bringt weitere Ersparnisse. Die Details zu § 14a EnWG haben wir in einem separaten Artikel noch einmal erläutert.

Natürlich lässt sich die Wärmepumpe mit eigenem Solarstrom besonders günstig betreiben. Mithilfe einer Kaskadenschaltung lässt sich diese Eigenversorgung mit den obigen Sparmöglichkeiten verbinden.

Sparen durch Flexibilität

Neben diesen Möglichkeiten gibt es noch eine weitere, um die Wärmepumpe kostengünstig zu betreiben: einen dynamischen Tarif. Bei einem solchen – wie zum Beispiel unserem naturstrom smart – ändert sich der Preis stündlich (ab Juni viertelstündlich), stets abhängig vom aktuellen Börsenstrompreis. Das ermöglicht, den eigenen Verbrauch in Zeiten mit geringen oder sogar negativen Preisen zu verlagern. Mit der naturstrom smartapp lässt sich das sogar automatisieren, sodass du sparen kannst, ohne immer den aktuellen Börsenpreis zu kennen. Da Wärmepumpen üblicherweise einen Pufferspeicher haben, kann also immer dann auf Vorrat geheizt werden, wenn der Preis am Tag am günstigsten ist.

Voraussetzung für einen solchen Tarif ist jedoch ein Smart Meter. Bei neuen Wärmepumpen-Einbauten bekommt man einen solchen ohnehin, bei älteren Wärmepumpen müsste das aber nachgeholt werden, was mitunter aufwendig sein kann. Ansprechpartner hierzu ist der jeweilige Messstellenbetreiber, meist das gleiche Unternehmen wie der lokale Netzbetreiber. Generell gilt: Möchte man gleichzeitig von anderen Einsparmöglichkeiten profitieren, spricht man am besten seinen Installateur und/oder Netzbetreiber an, damit dies bei der Schaltung der Zähler berücksichtigt werden kann.

Wir wünschen viel Erfolg beim Sparen und Klimaschützen!

  • ist seit 2020 bei naturstrom und betreut als Produktmanagerin unsere Strom- und Gastarife.

  • unterstützt seit Juni 2022 das Presseteam bei naturstrom. Zuvor arbeitete er im Veranstaltungsmanagement der Verbraucherzentrale NRW und beschäftigte sich dort mit den Themen Energie und Energieberatung.

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Eine Antwort

  1. Klingt gut! Wärmepumpen sind echt praktisch, besonders wenn sie helfen, Heizkosten zu sparen und gleichzeitig umweltfreundlich sind. Super, dass es dafür auch noch Förderungen gibt!

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