Mit Innovationen zur Energiewende – Innovationsmanager Hauke im Gespräch

Hauke ist Innovationsmanager bei NATURSTROM. Man könnte sagen, er ist ein moderner Erfinder und kümmert sich um Innovationen rund um die Energiewende. Was genau seinen Job ausmacht, welche Projekte er derzeit begleitet und wie er mit der kreativen Ideenfindung umgeht, erzählt er im Interview.

Hauke, du bist Innovationsmanager bei NATURSTROM. Was genau bedeutet das?

Wenn man den Begriff Innovation hört, dann denkt man vielleicht als erstes an ein neuartiges Smartphone oder andere neue technische Produkte. Der Begriff ist aber viel weiter gefasst und beinhaltet alle möglichen Dinge – bspw. Produkte und Dienstleistungen, aber auch Prozesse, Systeme, Verfahren, etc. –, die neu in eine Umgebung eingeführt werden – also in das Unternehmen oder in den Markt. In einer immer komplexeren und schnelleren Welt wird es für die entscheidungstragenden Personen im Unternehmen immer schwieriger den Überblick darüber zu behalten, welche Produkte und Dienstleistungen man wann auf den Markt bringt, wie diese mit der Unternehmensstrategie zu verzahnen sind und dabei gleichzeitig nicht am Markt vorbei zu entwickeln. Gleichzeitig entwickelt sich der Markt sehr schnell und bietet Neuerungen, die man in die eigenen Produkte/Dienstleistungen oder ins eigene Unternehmen implementieren sollte, um nicht den Anschluss zu verlieren. Wenn eine klassische Erfinderin früher ein Problem erkannt hat, dann hat sie selbst eine Lösung dafür entwickelt und diese dann im Markt oder Unternehmen verbreitet. Heute ist das zu viel für eine Person, die Aufgabe muss auf viele Schultern verteilt und von einer zentralen Stelle koordiniert werden. Ich als Innovationsmanager kann meine Arbeitszeit ganz diesem Thema widmen und den beteiligten Personen und Entscheidungstragenden zuarbeiten. Das beinhaltet dann das Entwickeln von Projektideen, die Akquise von Fördermitteln, aber auch das Leiten von Innovationsprojekten.

Du bist quasi ein moderner „Erfinder“? Klingt nach einem spannenden Job. Wie genau kamst du dazu?

Ich habe mich schon früh für technische Themen und deren wirtschaftlich-gesellschaftliche Zusammenhänge interessiert. Folgerichtig habe ich dann auch Wirtschaftsingenieurwesen studiert, mich im Laufe meines Studiums an der Leuphana Universität in Lüneburg aber mehr und mehr mit Themen einer nachhaltigen Entwicklung befasst. Zentrales Narrativ dieses Themenkomplexes sind ja die vielen Problemstellungen, mit denen wir als Menschen konfrontiert sind – Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Wassermangel, etc. – die Liste ist lang. Ich habe mich dann irgendwann gefragt: Wie kann ich selbst eigentlich einen Beitrag zur Lösung dieser Probleme leisten? Ich habe mich dann für einen Master im Bereich Entrepreneurship/Gründungsmanagement entschieden und mich auf Innovationsmanagement spezialisiert, um dann später solche Nachhaltigkeitsprobleme unternehmerisch angehen zu können.

Hauke kümmert sich bei NATURSTROM in Hamburg um Innovationen für die Energiewende.

Welche Projekte bei NATURSTROM machen dir derzeit am meisten Spaß?

Die meiste Arbeitszeit stecke ich in das Projekt MELANI, in welchem wir von NATURSTROM zusammen mit der TU Braunschweig, der Physikalisch Technischen Bundesanstalt und dem Unternehmen SMA die gemeinschaftliche Nutzung von Stromspeichern in Mehrfamilienhäusern und Quartieren voranbringen wollen. Das ist ein wirklich sehr spannendes Thema und nicht nur gemessen an der Arbeitszeit ein großes Projekt, das mich einerseits gut unter Strom setzt, dabei aber unheimlichen Spaß macht. Aber auch die Arbeit mit verschiedenen Start-ups im Rahmen des >SMART> GREEN Accelerators macht mir großen Spaß.

Hast du Tipps für kreative Ideenentwicklung?

Als Innovationsmanager muss ich an dieser Stelle natürlich sagen, dass sich kreative Prozesse sehr gut durch verschiedene Methoden fördern lassen. Man muss also nicht warten, dass man im Schlaf von der Muse geküsst wird. Mein erster Tipp ist, sich das Problem, das man mit der Idee vielleicht lösen möchte, genau anzuschauen und zu systematisieren. Auch sollte man sich da verschiedene Perspektiven anhören. Für die eigentliche Ideenentwicklung gibt es dann viele Kreativmethoden, die für unterschiedliche Settings passen: Ganz einfache Methoden, die jeder kennt, sind bspw. Mindmaps oder Brainstorming, diese können dann durch ein morphologisches Schema oder einen Design-Thinking-Prozess aufgegriffen werden. Am besten macht man seine Idee schnell und einfach anwendbar/erfahrbar, um sie anderen Leuten vorstellen zu können und dann Stück für Stück nachzuschärfen.

Welche Ideen hast du noch in der Pipeline und wie geht es für dich weiter bei NATURSTROM?

Bei NATURSTROM habe ich die nächsten drei Jahre noch alle Hände voll mit dem Projekt MELANI zu tun. Was daneben an Zeit bleibt, das stecke ich in die Entwicklung verschiedener Projekte – bspw. zu Gamification und Partizipation in Quartieren oder Big Data/KI.

Und last, but not least: Welche Lösungsansätze und Innovationen tragen für dich entscheidend zum weiteren Erfolg der Energiewende bei?

Die längsten Hebel hat da sicher die Politik in der Hand, die durch ihre Gesetzgebung und ihre Förderkulisse den einzelnen Lösungsansätzen erst den richtigen Rückenwind gibt. Von technischer Seite gibt es eine Fülle von spannenden Ansätzen, die als Bausteine zur Energiewende beitragen – Digitalisierung/Big Data/KI, Konzepte zur Biomassenutzung in Städten, zunehmende Sektorenkopplung, Netzdienlichkeit etc. Und Teil der Lösung ist sicher auch, dass mutige Unternehmen wie NATURSTROM mit nachhaltigen Pionierlösungen vorausgehen und damit zeigen, dass in der Energiewende noch einiges möglich ist.

Danke für deine Zeit, Hauke!

Joanna Albrecht
joanna.albrecht@naturstrom.de

unterstützte das PR-Team von naturstrom bis Dezember 2021, jongliert aber schon etwas länger beruflich mit Energiethemen. Ihr Herz schlägt Grün (und für Tiere). Sie mag Waldspaziergänge, Gärtnern und den Teamsport Ultimate Frisbee.

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