NATURSTROM wird volljährig – Pionier im Aufwind

NATURSTROM wird volljährig – Pionier im Aufwind

Im April 2016 feiert NATURSTROM nicht nur 18. Geburtstag, längst hat sich der Ökostrom-Pionier vom reinen Ökostromlieferanten zum breit aufgestellten Öko-Energieversorger entwickelt. Zusammen mit Martin Schinke, dem dienstältesten NATURSTROM-Mitarbeiter, setzen wir unseren Blick ins Fotoalbum fort. Zu Teil eins geht es hier.

Die Wende kam ab 2006. Zuerst, da durch die Bundesnetzagentur die Wettbewerbsbedingungen im Strommarkt endlich verbessert wurden und NATURSTROM im Kontext mit weiteren Maßnahmen marktadäquate Preise anbieten konnte. „Ungefähr zeitgleich ging der damaligen RWE-Chef Harry Roels mit der Forderung in die Offensive, die Laufzeit des Uralt-Reaktors Biblis zu verlängern“, erinnert sich Martin Schinke. Der maßgebliche Wendepunkt war aber die aufkeimende Klimawandeldebatte. Der vierte „Sachstandsbericht“ des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – besser bekannt als UN-Klimabericht – katapultierte den Klimawandel nach ganz oben auf die politische Agenda und verhalf ihm zu einer bis dato nicht für möglich gehaltenen Medienresonanz.

Betriebsausflug 2006 © NATURSTROM AG

Noch sehr übersichtlich: das Düsseldorfer NATURSTROM-Team beim Betriebsausflug 2006 © NATURSTROM AG

In der Folge wollten immer mehr Bürger für den Klimaschutz Stellung beziehen – auch durch ihre Wahl des Stromanbieters. Von 2007 an purzelten daher bei NATURSTROM die Wachstumsrekorde, fünf Jahre in Folge konnte NATURSTROM die Kundenanzahl jährlich fast verdoppeln. Der stetige Aufwärtstrend fand seinen Niederschlag auch in größeren Projekten: Der Windpark Hüll, den NATURSTROM 2007 gegen große Widerstände des regionalen Netzbetreibers in Betrieb nehmen konnte, setzte als erster unternehmenseigener Windpark ein Ausrufezeichen.

Klimwandeldebatte beendet Dornröschenschlaf

Martin Schinke erinnert sich gut an die Phase, als das Wachstum deutlich spürbar wurde: „Noch 2006 bestand der Betriebsausflug des Standorts Düsseldorfs darin, zu viert auf ein Windrad zu klettern“, erzählt er. Vier Mitarbeiter für den Energiehandel in Düsseldorf, vier für die Kraftwerks­projektierung in Forchheim – das war das NATURSTROM-Team. Mittlerweile sind allein am Hauptsitz in der NRW-Landeshauptstadt rund 130 Mitarbeiter beschäftigt. Von zwölf Standorten aus treiben Planer von Ökokraftwerken, Kundenservice- und Vertriebsmitarbeiter, Energiehändler und Techniker die Energiewende voran.

In den Vorjahren hatte NATURSTROM schon mehrfach Pionierrollen im Ökostrommarkt übernommen. Ein weiterer wichtiger Schritt kam 2008: Vom Jahresbeginn an lieferte NATURSTROM als deutschlandweit erster Energieversorger seinen Kunden Ökostrom mehrheitlich aus dezentralen EEG-Anlagen, die durch den Verkauf ihres Stroms an NATURSTROM auf die feste EEG-Vergütung verzichten konnten – die Geburtsstunde der sogenannten Direktvermarktung. Ende 2009 war NATURSTROM mit der Einführung des ersten bundesweit verfügbaren Gastarifs zu 100 Prozent aus Biogas abermals Vorreiter einer zukunftsfähigen und wirklich nachhaltigen Energieversorgung.

Fukushima bedeutet Einschnitt

Mit dem Jahreswechsel 2011 hatte NATURSTROM rund 100.000 Kunden. Zwei Monate später bedeutete Fukushima einen Einschnitt für die gesamte deutsche Energiepolitik. Die sofortige Stilllegung der acht ältesten Atomkraftwerke sowie der Beschluss des Atomausstiegs markierten eine radikale – wenn auch nicht dauerhafte – Kursumkehr der Bundesregierung. Zugleich wechselten innerhalb von fünf Wochen 50.000 Neukunden zu NATURSTROM, über das gesamte Jahr hinweg stand unter dem Strich eine Verdoppelung auf über 200.000 Kunden.

Betriebsausflug 2011 © NATURSTROM AG

Zum Betriebsausflug 2011 waren schon deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen an Bord © NATURSTROM AG

Ende 2011 folgten mit der ersten Photovoltaik-Freiflächenanlage, einer zusammen mit Biolandwirten betriebenen Biogasanlage, in der Kleegras vergoren wird, und dem Windpark Neudorf auch auf Seiten des Kraftwerksbaus wichtige Meilensteine. Über 270 Ökostromanlagen hat NATURSTROM seit 1998 auf verschiedenen Wegen ermöglicht oder selbst errichtet. Allein 2015 gingen 17 NATURSTROM-Anlagen ans Netz, die zusammen rein rechnerisch den Strombedarf von mehr als 28.000 durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalte decken.

Mieterstrom und ökologische Wärme – auf zu neuen Ufern

2013 gründete NATURSTROM den Geschäftsbereich Dezentrale Energieversorgung und erschließt seitdem wieder einmal neues Terrain: NATURSTROM versorgt Mieter in Mehrparteienhäusern mit direkt vor Ort erzeugter Energie aus Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung – und gehört mit mehreren bereits realisierten Projekten zu den führenden Akteuren in diesem noch jungen Mieterstrom-Markt. NATURSTROM plant, baut und betreibt Nahwärmenetze und entwickelt Versorgungslösungen für Quartiere, die die unterschiedlichen Potenziale erneuerbarer Energiequellen innovativ nutzen.

Martin Schinke ist froh, dass inhaltliche Überzeugungen bei NATURSTROM auch nach 18 Jahren und mit derzeit mehr als 250.000 Ökostrom- und Biogaskunden treibende Kräfte sind. „Ich finde es toll, in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem Nachhaltigkeit kein stiefmütterliches Randthema sondern Kern des Geschäfts ist. Bei NATURSTROM sind viele Überzeugungstäter am Werk – von den Mitarbeitern über den Vorstand bis zu den Aktionären, die unseren inhaltlich getriebenen Kurs mittragen. Gemeinsam verfolgen wir den Aufbau einer wirklich zukunftsfähigen Energieversorgung – und nicht den leichten Weg, der das schnelle große Geld bringt.“

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Tim Loppe
loppe@naturstrom.de

ist seit April 2010 Pressesprecher bei naturstrom. Entdeckte die Energiewende in seiner Zeit bei einer Düsseldorfer PR-Agentur für sich. Zuvor hatte der promovierte Germanist an den Universitäten Düsseldorf und Münster im Bereich Sprachwissenschaften gelehrt. E-Mail

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